440. a. Die Pest, 1629.
Dies Jahr trat an allen Enden und Orten ein großer Sterbet ein. Zuerst starb am St. Laurenzentag dem Schneider Melchior Grob, genannt Strub, ein Kind an der Pest, "wäre das erste mensch." Bis zum 13. November starben 133 Personen, zuletzt der Baumeister Seth Büelmann. "Darnach ließe es nach. Gott seye gelobt; derselbige welle uns wyters von solchen Erblichen suchten und krankheiten nach seinem göttlichen willen gnadig bewaren. Warend jn obgemelter zahl vil Redlicher Burger gstorben, die ein großen Reüen ghebt."
Senn, Tagebuch der Familie Schümi.
b. Venediger.
An verschiedenen Orten im Toggenburg, so namentlich bei der Wildenburg in Wildhaus, fanden die Venediger reiche Goldschätze. Sie wurden wegen Zauberei vor den toggenburgischen Landrat gerufen, wo sie sich verantworten sollten. Sie versprachen dem Rat, sie wollten ihm eine goldene Kette schmieden, die um das Städtchen Lichtensteig herumreiche. Aber es half nichts; sie wurden zum Tode verurteilt.
Herzog, Schweizersagen.
Quelle: Sagen des Kantons St. Gallen, Jakob Kuoni,
St. Gallen 1903, Nr. 440, S. 259
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