367. Der gute Rat
Ein Mann ging in der Fastenzeit zwischen 11 und 12 Uhr abends von Terzen nach Quarten. Da hörte er hinter dem Gesträuch ein Jammergeschrei, und als er nachsah, bemerkte er einen Markenrücker mit einem Grenzpfahl in der Hand. Der Arme jammerte immer: „Wo mueß ne histecke? Wo mueß ne histecke?" Der Quartener behielt ruhig Blut und sagte: „Steck ne no, wo d' ne gno hast!"
„Danke, danke!" tönte es zurück, und der Spuk war verschwunden.
Ed. Kaiser
Quelle: Sagen des Kantons St. Gallen, Jakob Kuoni, St. Gallen 1903, Nr. 367, S. 206
Für SAGEN.at korrekturgelesen von Irene Bosshard, November 2005.