96. Eine Schädelkammer
In einem der Keller des Schlosses Werdenberg zeigte man früher drei
sehr alte Schädel. Einer derselben ließ noch deutliche Spuren
geheilter Kopfwunden erkennen. Wem die Schädel bei Lebzeiten angehört
haben, weiß man nicht. Der Sage nach sollten sie von einstigen Grafen
herrühren und darum zauberkräftig sein; so lange sie bestünden,
sollte auch das Schloß bestehen. Längst sind sie nun verschwunden;
das Schloß aber ist heute noch eine wohnliche Herberge.
Quelle: Sagen des Kantons St. Gallen, Jakob Kuoni,
St. Gallen 1903, Nr. 96, S. 47f
Für SAGEN.at korrekturgelesen von Irene Bosshard, April 2005.