388. Große Schätze.
Auf dem Schloßbüchel stand ehemals eine Burg, in deren Überresten noch heute große Schätze verborgen liegen, Zu Weihnachten zwischen zwölf und ein Uhr erscheinen die Schloßherren und vergnügen sich mit einem goldenen Kegelspiel. Man hört das Rollen der Kugeln und das Fallen der Kegel ganz deutlich.
Am Fuße des Hügels entspringt eine treffliche Quelle. In dieser sah man in der heiligen Zeit schon mehrmals ein goldenes "Gatzi", Wer es wieder steht und rasch ergreift, dem zeigt es den Weg ins Innere des Berges, wo die Schätze verborgen liegen.
Einst wollte ein Bauer mit seinem lammfrommen Pferd über das Bächlein fahren; aber das Tier sträubte sich, sprühte Feuer aus den Augen und sperrte die Nüstern weit auf. Es sah wohl die unseligen Schloßherren vor sich stehen; der Mann aber konnte den Spuk nicht sehen.
Chr. Lügstenmann.
Quelle: Sagen des Kantons St. Gallen, Jakob Kuoni,
St. Gallen 1903, Nr. 388, S. 224
Digitale Version: © www.SAGEN.at