179. Im Schloß Sargans
Z'Sargans mueß es natürli im Schloß joubä geistä-n,
ebs well oder nit; in alta Schlössärä hind Gspinster albig
d's Vourrächt ka, will dort, früehner Houchmuet, Übermuet,
Gält und Ugrächtigkeit Trumpf gst ist. D'Lüt fürchten
si grad jez na, und i wett wettä, es dörft keine-n-ällei
im Armsündersaal ä Nacht schloufe, winner grad däs prächtigst
Bett hett. Am zwölfi ratzletis mit Chettenä, oder es tappeti
der Statthalter dur die lang, dumpf tünend Stägä-n-uffä
mit dem Stäggli und der altä Parüggä; oder es cheim
en altä Landvogt hindä zum Ringmurtürli ihä und suächti
st Urner-, Schwizer- oder Glarner-Woupä-n-an der Wand, und im Zorn,
as alls e sou ver-wahrlouset usgsäch, cheimerä im Bett gä
verzausä.
Albrecht.
(Erinnerungen an das St. Galler Oberland
in Sarganser-Mundart von Frater Hilarius. A, Wildhaber, Wallenstadt.)
Quelle: Sagen des Kantons St. Gallen, Jakob Kuoni,
St. Gallen 1903, Nr. 179, S. 84
Für SAGEN.at korrekturgelesen von Irene Bosshard, Mai 2005.