41. Der Töberhund
Vom Töber bis zur Weinburg kann man nachts den Töberhund sehen, einen höchst unliebsamen Begleiter, der beständig stöhnt und knurrt und mit seinen feurigen Augen gar fürchterlich um sich blickt.
Ein Thaler Bauer hatte sich bei Verwandten am Buchberg gütlich getan.
Auf dem Heimwege sah er den Hund. Der Mann keuchte und konnte kaum vorwärtskommen.
Zuerst drückte er sich an die Mauer der Weinburg und kratzte sich
die Hände wund; dann kam er ins Bachbett und kroch auf allen vieren
vorwärts. Immer begleitete ihn der Hund mit seinem Stöhnen und
Knurren. Erst bei der Töberbrücke verschwand der Spuk. (Töber
= toben.)
S. Walt
Quelle: Sagen des Kantons St. Gallen, Jakob Kuoni,
St. Gallen 1903, Nr. 41, S. 21f
Für SAGEN.at korrekturgelesen von Irene Bosshard, April 2005.