Frau Swiza

Durchs Reichensteiner Land wanderte in den Vortagen eine arge Zauberin, die hieß Swiza. Eine Wolfshaut war ihr Gewand und am Kopf trug sie ein Hirschgeweih. Wenn die Swiza sich den Leuten zeigte, brach allemal eine furchtbare Sucht aus. Einmal begegnete ihr ein Mann aus dem Dorf Zosum, da begehrte sie, er soll sich vor ihr niederbücken. Weil er das nicht tat, verwünschte sie ihn, und er wurde zu Stein. Ein Jahr hernach aber kam die Pest ins Reichensteiner Land.

Quelle: Hans Watzlik, Böhmerwald-Sagen, Budweis 1921 (Böhmerwalder Dorfbücher, 5. Heft)