Fastentücher in Kärnten
Einleitung (Seite 1)
Entstehung der Fastentücher (Seite 1)
Die Kärntner Fastentücher (Seite 2)
Gurk (Seite 2)
Haimburg bei Völkermarkt (Seite 2)
Baldramsdorf bei Spittal an der Drau (Seite 3)
Millstatt (Seite 3)
Sankt Stefan im Krappfeld (Seite 4)
Pisweg (Seite 4)
Diex (Seite 4)
Lieding bei Straßburg (Seite 5)
St Peter bei Taggenbrunn (Seite 5)
Sternberg (Seite 5)
Maria Bichl, altes Fastentuch (Seite 5)
St. Peter im Holz (Seite 5)
Karnburg (Seite 6)
Maria Bichl, neues Fastentuch (Seite 6)
Straßburg (Seite 6)
Klagenfurt- St. Peter (Seite 6)
Villach-Heiligenkreuz (Seite 6 )
Maria Saal (Seite 6 )
Schlussbemerkung (Seite 6)
Die Kärntner Fastentücher:
In Kärnten sind heute über 90 Fastentücher bekannt. Im Folgenden wird versucht, einige typische Beispiele näher zu zeigen:
Gurk:
Das älteste (1458) und mit etwa 80 m² größte Exemplar ist das Fastentuch des Domes zu Gurk. Mit seinen gewaltigen Dimensionen verhüllt es den gesamten Altarraum des romanischen Domes.
Dom zu Gurk mit aufgehängtem Fastentuch
© Harald Hartmann 2007 - mit freundlicher Genehminung der Domkustodie Gurk
Als Feldertuch ausgeführt zeigt das von Konrad von Friesach ausgeführte Werk auf 9 m x 9 m Fläche neunundneunzig Szenen aus der Heilsgeschichte. Es darf wohl aufgrund seines Alters, seiner Größe und seines Bildreichtums als herausragendstes Werk bezeichnet werden.
Gurker Fastentuch – Arche Noah
© Harald Hartmann 2007 - mit freundlicher Genehminung der Domkustodie Gurk
Gurker Fastentuch – Verurteilung Jesu
© Harald Hartmann 2007 - mit freundlicher Genehminung der Domkustodie Gurk
Gurker Fastentuch – Das Jüngste Gericht
© Harald Hartmann 2007 - mit freundlicher Genehminung der Domkustodie Gurk
Haimburg bei Völkermarkt:
Das Fastentuch von Haimburg
© Harald Hartmann, 2007
Ähnlich dem Gurker Fastentuch hält das Fastentuch von Haimburg ein Gleichgewicht von alttestamentarischen und neutestamentlichen Szenen des Heilsgeschehens. Stehen in Gurk 50 Bilder aus dem Alten Testament 49 aus dem Neuen Bund gegenüber, so ist das Verhältnis in Haimburg mit seinen 6 x 6 Feldern 18 zu 18. Die schlanken Gestalten und die bewusst in der Szenenfolge modellierte Landschaft lassen auf eine hohe künstlerische Erfahrung des unbekannten Malers schließen.
Haimburg – Erschaffung Evas
© Harald Hartmann, 2007
Leider blieben diesem Kunstwerk „Renovierungen“ nicht erspart. So wurden zum Beispiel Adam und Eva, die ja vor der Vertreibung aus dem Paradies keine Kleider an hatten, mit Schleiern übermalt.
Haimburg – Moses lässt Wasser fließen
© Harald Hartmann, 2007
In der Darstellung des Moses drängt sich bei der Betrachtung des Heiligenscheins der Vergleich mit der Statue des Michelangelo auf.
Haimburg – Widmung
© Harald Hartmann, 2007
Haimburg - Schäden an der Unterseite
© Harald Hartmann, 2007
Wie bei den meisten Fastentüchern ging auch hier die Zeit nicht spurlos vorüber. Jedes Jahr wurden sie zusammengerollt und das Jahr über meist im Dachboden gelagert. Sonnenlicht, Staub und Verunreinigungen setzten daher vor Allem den untersten Feldern zu.
© Harald Hartmann, März 2007
Quellen:
Dr. Erwin Mock: Entstehung der Hungertücher, Aachen, 1998
Notizen zu einem Vortrag von Prof. Heinz Ellersdorfer: „Am Hungertuch nagen“, Tainach, Kärnten, 2007
Informationsschriften der Kirchen Villach-Heiligenkreuz, Baldramsdorf und Haimburg