Er wär bald verhungert

Auch in Rizoal haben die Bauern die Krapfen geweiht, so daß Huisile keinen essen konnte. Mit verzogenem Gesicht mußte er zuschauen und weiterwandern von Hof zu Hof, obwohl ihn gar sehr der Hunger plagte. Beim Kropfbauern im Maulsergraben fand er endlich an einem Samstagabend Krapfen vor, die er auch essen konnte. Mit freundlichen Worten wurde er eingeladen, dann aß er, bis er seinen Hunger gestillt hatte. Zum Dank für diese Gastfreundschaft machte Huisile ein feierliches Gelöbnis:

"Dieser Hof wird auf Zeit und Ewigkeit vom Wildbach sicher sein!"

Bis heute ist das kleine Kropfhöfl vom Wildbach verschont geblieben, obwohl es neben dem Wildbach liegt, der schon oft ausgebrochen ist und schwere Verwüstungen angerichtet hat.

Quelle: Pfeifer Huisile, Der Tiroler Faust, Hermann Holzmann, Innsbruck 1954, S. 35.
Für SAGEN.at korrekturgelesen von Bettina Stelzhammer, Februar 2005.