Das geschichtliche Tiroler Bergwerk im Karwendel. Der „Silberne Hansl“ in der Lafatsch.
Von Franz Max Wöß
Dem Karwendelwanderer, der, von der Pfeis über das Stempeljoch und den Wilde-Bande-Steig oder vom Halltal herauf kommend, plötzlich auf dem 2000 Meter hohen Lafatscherjoch steht, eröffnet sich die Bergwelt in theatralischer Größe, und er steht nur gebannt vor diesen steinernen Riesen, zu deren Füßen sich grüne Almmatten wie herrliche Teppiche ausbreiten, und er ahnt nicht, dass diese Berge ebenso reich wie schön sind, dass schon Jahrhunderte vor ihm Menschen in ihrem Innern tagelang arbeiteten und lebten. Es sind aber weniger die mit ihren gemsreichen Karen gleich Altären gegen das Joch zu ausladenden Massive des Lafatschers mit seiner für die Kletterer so anziehenden Nordwand und die Speckkarspitze, schon gar nicht die in der Ferne sich auftürmenden Gipfel der Ödkar-, Birkkar- und Kaltwasserkarspitzen, die von den kostbaren Erzadern durchzogen sind und seit einem halben Jahrtausend Bergleute in das stille Hochtal der Lafatsch lockten. Der niedere Bergzug des Reps, der vom Kasten im Hinterautal mit einer steilen Wand beginnt und sich dann zwischen Roßloch und Lafatsch zum Suntiger hinstreckt, von wo er dann in der Gamskarl-, Brandlspitze und der Hohen Kanzel seine Fortsetzung findet, dieser fast durchwegs mit Latschen bewachsene Zug, auf dessen Grat an der Stelle des Repsjoches sogar Kühe grasen, gab den Tirolern vor Jahrhunderten schon das Blei, mit dem sie das Land schützten.
Steigt der Wanderer in Bewunderung der gewaltigen Steintafeln der Speckkarnordwand und benommen von dem melodischen Glockengeläut in das grüne Hochtal hernieder, in dessen Matten und zirbenreichem Hochwald Hirsche ebenso wie Kühe ihre Nahrung finden, und schreitet er vom Hallerangerhaus über die Kohleralm und den Lafatscher Niederleger etwa eine halbe Stunde talaus, so steht er plötzlich nur einer langen, schwarzen Bergwerkhütte, neben der sich am Repshang die Eingänge der Stollen hinaufziehen: der „Silberne Hansl“. Diese Hütte wurde allerdings erst vor Jahren erbaut, da der Grubenbau, der gegenwärtig stilliegt, von einer belgischen Gesellschaft neu angegangen worden war, aber diese erz- und vor allem auch silberreiche Gegend hieß von altersher der „Silberne Hansl“.
Schon elf Jahre nachdem Schwaz durch die Entdeckung des ersten Silbers und Kupfers am Falkenstein im Jahre 1490 aus einem armen Markte zur großen Tiroler Silberstadt heranzuwachsen begonnen, meldet ein Akt von den „Fronen im Laväis bei Hall“. Da aber im Jahre 1596 Hans Fueger im „Silbernen Hansl" baute und auch im nächsten Jahrhundert zahlreiche Tiroler Bauern dort ihr Schurfrecht besaßen, kann man wohl annehmen, dass auch die Fugger aus Schwaz in Lafatsch, das allerdings acht Stunden von der Stadt entfernt war und nur durch das damals unwegsame Vomper Loch mühsam erreicht werden konnte, bauten. Die Meldung, wonach Theophrastus Parazelsus Bergwerksinspektor im Vomper Loch war, spräche auch dafür, dass von Schwaz aus am Knappenwald, in der Nähe des Bochhüttels in der Au, geschürft wurde. Von dort erstreckt sich ja auch das Erzlager unter dem Bettelwurf und der Fallbachkarspitze einerseits bis in die Nähe der Wantelalm, anderseits unter dem Überschall, der Kanzel, dem Suntiger bis zum Kasten und dem zwischen dem Lafatscher und Kastenhochleger liegenden Gumpenkopf.
Selbstverständlich wurden die zahlreichen schönen Almen schon vor Entdeckung der Bergschätze ausgenützt, wie ja auch heute Halleranger-, Kohler-, Lafatscher-, Kasten- und Hinderödalm neben den Jagdhäusern des Hinterautals die einzigen Menschen beherbergen, während Hunderte von Gemsen der einsamen Bergwelt erst ihr ureigenes Gesicht geben.
Lafatscher Niederleger mit Seckkarspitze und Lafatscher Joch
Nach einem Gemälde von Walter Kühn
Zur Zeit, da die ganze damalige Welt ein Silberfieber ergriffen hatte und in Schwaz nicht weniger als 30.000 Knappen arbeiteten, schürften auch im Karwendel in der Lafatsch Tiroler Bauern. Am 4. Februar 1538 erhielten die Lafatscher Gewerkschaften „St. Peter" und „St. Paul" eine drei- bis vierjährige Fronfreiheit. Im Jahre 1535 bat Sigmund Rot aus Thaur den Haller Bergrichter Hans Graf, Erze aus dem „Silbernen Hansl" in eine Schmelze ins Brixental führen zu dürfen. Auch andere Dokumente bestätigen, dass das Tiroler Freibauerntum mit seiner Großzügigkeit im Gebrauch und der Ausnutzung gemeinschaftlicher Güter sich hier besonders bewährt. Nicht ein einzelner besaß dieses reiche Erzlager, sondern Hunderte von Bauern und Knappen arbeiteten jeder für sich an verschiedenen Bauten. Dass sich hier ein so wertvolles Stück heimischer Geschichte abspielte, dass sich der arbeitende Tiroler Bauer hier bei schwerer Bergarbeit in derselben Freiheit offenbarte wie auf seinem Hof, macht uns den historischen Bergbau in dem heute mehr touristisch beliebten Karwendel wichtig.
Gott gibt, Gott Nimbt,
Wer waiß Wembs Glikch kömbt.
So beginnen die Bergwerkverleihungen aus den Jahren 1628 bis 1696 im Ober-und Unterinntal, die Wolf Knoflach, „Perkrichters geschwohrener Wolf Knoflach Salz Perkchwerksoffizier", zu Hall unterzeichnete. Im Lafatsch wurden nicht weniger als 124 Schurfrechte verliehen, im Zirler Christen 10, am Hohen Gleiersch 20. Die Baue wurden aber nicht bloß an freie Bauern vergeben, die sich das Blei sicherlich auch nicht bloß für eigenen Hausgebrauch holten, wie etwa an die Gebrüder Hans und Wolf Tangl, die aus Tarrenz bei Imst ins Karwendel kommen mussten, wo sie „4 Streben und Saiger Gebäu samt Halden" am Überschall gegen den Vomper Bach zu besaßen. Auch Knappen aus Hall, Thaur und Schwaz wurden Schurfrechte verliehen, die sich hier besseren Verdienst erhofften als in den Bergwerken ihrer gestrengen Herren im Salzbergwerk und zu Schwaz. Christoph Auer, Knapp zu Thaur, erhielt am 24. April 1638 den Neuschurf „St. Georgen" im Milser Kar. Ebenso erhielten die Thaurer Knappen Bernhard und Gregori Hebenstein einen Neuschurf „Unserer lieben Frauen Himmelfahrt" auf der Schattenseite des Repsjoches, während der Schwazer Einfahrer Ulrich Gartner einen „alten verlögenen Bau samt Halde in Lavätsc vom Boden hinauf außer den Zaun wo immer beim silbernen Hansl geheißen" bekam. Da Zu dieser Zeit schon fast nur mehr „alte verlögene Baue" und beinahe keine Neuschurfe vergeben wurden, muss man schon daraus auf ein sehr frühes Einsetzen der Bergwerkstätigkeit durch die Fugger schließen.
Doch bewarben sich nicht bloß Bauern und Knappen um Stollen in diesen erzreichen Bergen, die ja über das Lafatscher Joch von Hall aus in kaum fünf Stunden zu erreichen waren, sondern auch edle Herren und hohe Bergwerksbeamte, die hier freilich nur Nebeneinkünfte bezogen. Neben dem Herrn Hans Franzis Kuen von Auer erwarb sich „Der Edelherr Balthasar Wagner Hoch- und Erzfürstlicher Perkch- & Schmelzhandelsverwalter zu Schwaz" Schurfrecht. Und auch der großfürstliche Schreiber Andre Wiertenberger zu Thaur konnte sich diese Möglichkeiten zur Bereicherung nicht entgehen lassen und erhielt am 25. Juli 1671 den Neuschurf „bei St. Sebastian".
Es gruben aber nicht bloß Tiroler aus Thaur, Imst, Schwaz, Tarrenz im „Silbernen Hansl", der ja seinen Namen von dem Silber erhielt, das man dort am Anfang wohl mehr gesucht haben mag als später das Blei und heute das Zink. Zwei Unterbayern aus Amberg besaßen „gen Scharnitz Weiler" zwei Gruben, deren Namen und Ort unbekannt sind. Bekanntlich befinden sich ja über der Fraktion Innrain in Scharnitz — die ja von altersher und auch heute noch eigene Gemeinderechte besaß —, einige alte Stollen. Selbstverständlich brachten die Bayern das Erz, bzw. das Blei über Scharnitz direkt nach Amberg, während die Tiroler Bauern und Knappen nicht nur (wie man heute annehmen möchte) von Scharnitz, wohin ja damals wohl die alte Römerstraße, aber keine Bahn führte und das damals noch ein Weiler war, durch das Hinterautal in den „Silbernen Hansl" kamen, sondern auch durch das Halltal und über das Lafatscher Joch herüber. Im Zeitalter der hochentwickelten Technik ist es für uns kaum vorstellbar, dass schweres Erz und Blei vor Jahrhunderten über das steinige Lafatscher Joch herübergebracht werden mussten, über dem sich so gerne Gewitter zusammenbrauen und auf dem fast immer ein kalter Nordwind, der „Scharnitzer Wind", pfeift. Doch wurde dieses Joch von altersher viel begangen. Die Meldung, dass im Jahre 1660 zum letzten Mal Erze über das Lafatscher Joch nach Hall gebracht und dann auf Flöße am Inn verladen wurden, wird zum Teil dadurch widerlegt, dass in den Jahren 1661 bis 1674 nicht weniger als 39 Bergwerksverleihungen stattfanden. Doch mag immerhin sein, dass durch die damals in Tirol besonders scharf einsetzenden konfessionellen Kämpfe mit den zahlreichen Auswanderungen protestantischer Knappen größere Unternehmungen stillgelegt wurden, während von ansässigen Bauern weiter abgebaut wurde.
Dem Karwendelwanderer unserer Tage leuchten als einzige Überreste der ehemaligen Vergletscherung der Nördlichen Kalkalpen die „Eiskarln" im Hochglück ins grüne Engtal hinab, sonst trifft er hier keinen Firn. Damals scheint jedoch über dem Vomper Bach ein Ferner gewesen zu sein, denn die Imster Christoph Schwingenpeitl, Hans Bürger und Stephan Höpperger erhielten „in Lavätsch im Vomperbach neben dem Ferner auf der rechten Hand am Joch 2 Schärmgebäy, St. Jenewein und St. Agathe".
Kleiner Lafatscher
Wie schon aus den bisher angeführten Bauen hervorgeht, trugen die Stollen meist die Namen von Heiligen: „St. Albin", „St. Jörg", „St. Daniel" u. a., oder von kirchlichen Festen oder Ereignissen: „Zum heiligen Kreuz Erfindung", „Bei den Heiligen Drei Königen", „Die 14 Nothelfer", „Zur heiligen Dreifaltigkeit", „Unserer Frauen Himmelfahrt", „Zu unserer lieben Frauen Hilf", „Bei unserer lieben Frauen Glögglein". Außer dem Ort, wo der Stollen getrieben wurde („Die Überschall"), waren es aber auch noch andere Gebiete, aus denen die Phantasie der Knappen die Namen für die Bauten zusammensuchte. So hieß ein alter Stollen „Kaiser Heinrich", andere führten Namen, wie „Knillenlust", „Die Pelzerin", „Alter Weinstock", „Zu den Weinrädl". Weitaus die meisten Stollen wurden jedoch nach Heiligen und kirchlichen Festen genannt, und es ist nur begreiflich, dass die Knappen eine so schwere und gefahrvolle Arbeit, wie es der Bergbau damals war, unter religiösen Schutz stellten.
Wie schwer man damals im Verhältnis zu den modernen Hilfsmitteln des Bergbaues arbeiten musste, weiß der, der einmal in einen dieser niederen alten Stollen hineingekrochen ist, die oft im Zickzack laufen und nur so groß sind, dass sich der Knappe darin gebückt aufhalten konnte. Rückwärts krochen sie gewöhnlich in der gleichen Stellung wie vorwärts, da ein Umkehren meist gar nicht möglich war. Die Stollen sind verschieden hoch, je nachdem, ob ein Größerer oder Kleinerer gerade arbeitete. Wenn man nun berücksichtigt, dass bis Ende des 17. Jahrhunderts nicht weniger als 10.000 Meter Stollen getrieben wurden — es werden hier nur die jüngst vermessenen angegeben — und dass durchschnittlich jeder Bau im Jahre um 17 Meter vorwärtsgetrieben wurde, soferne überhaupt gebaut wurde, so erhellt schon daraus, dass nicht bloß die „Eigenlehner", die Tiroler Bauern, im „Silbernen Hansl" ihr Blei holten, sondern dass die Fugger vor ihnen schon einen ausgedehnten Bergbau betrieben. Daher die zahlreichen alten „verlögenen" Baue, daher auch die Barackenstädte, von denen wir die Reste der einen im Überschall gegen das Vomper Loch zu finden, die Ruinen der andern zwischen Lafatscher Niederleger und Kohleralm gegen den Berghang des Reps zu in der Nähe des Zauns. Auch hätten die Stollen, die von den steilen Wänden des Roßlochs in den Reps hineinlaufen, nicht von den alleinstehenden Eigenlöhnern gebaut werden können, sondern nur von den Fuggern, die die Ausbeutung groß anlegen konnten. Es ist uns heute allerdings unerklärlich, wie sie das Erz vom Lochhüttel in der Au durch das Vomper Loch nach Schwaz lieferten.
Nach Scharnitz ging es ja leichter, der Kasten erhielt seinen Namen damals, weil da ein Erzkasten war, von dem der Zehent des wertvollen Erzes weggenommen wurde.
Im Karwendel
Die Hütte, deren Überreste wir am Repsjoch über dem Denkmal für Otto Melzer finden, mochte wohl auch noch den Knappen aus der Fuggerzeit oder auch Hirten als Wohnung und Liegerstatt gedient haben. Die Bauern, die im 17. Jahrhundert als Lehen 17 Meter Stollen pro Mann jährlich trieben und die als solche Eigenlehner bescheiden für sich leben mussten, schliefen wohl in den Stollen selbst, bzw. an ihrem Eingang. Dass viele in den Stollen schliefen, beweist das Heu und Stroh, das man darin fand, und die Felsenlöcher am Stolleneingang, die einen Querbalken trugen für ein Dach. In den Stollen wurde auch ein Rosenkranz gefunden, auf dem Repsjoch ein Hufeisen, und auch die Schriften melden von dem Saumweg, der quer über den Reps führte und auf dem Maultiere das Erz heruntertrugen. Heute sieht der Tourist, der vom Hallerangerhaus einen Spaziergang auf den gemsreichen Suntiger macht, nur noch die Spuren dieses alten Saumweges.
Blick durch die Porta Claudia auf Scharnitz
Gearbeitet wurde zur Zeit der Fugger und der Eigenlehner nur mit Schlögel und Eisen: Feuersetzer machten Feuer, indem sie einen Scheiterhaufen an das Gestein heransetzten und es dann so sehr schürten, dass das Gestein heiß wurde. Durch Abschrecken mit Wasser wurde der Stein dem Keile zugänglicher. Zuerst wurden breite Schrammen herausgehauen und dann wurde hineingekeilt. Erst im 19. Jahrhundert, da im Jahre 1840 der „Silberne Hansl" mit seinem Erzreichtum von einem Salinisten neu entdeckt wurde und man wieder zu arbeiten begann, sprengte man mit Pulver, wobei dann Strohhalme als Pulverseelen verwendet wurden, die man auch, in den Stollen fand. Zum Bohren wurden damals sowohl kleine Rundbohrer als auch sechskantige Bohrer verwendet. Die Tiroler Bauern konnten natürlich nicht wie die Fugger in Schwaz ihr Erz auf den Erzhunden, den Karren, durch eigene Knappen herausbringen lassen. Sie schieden zuerst das Erz auf kleinen Trögen und lieferten es dann in Säckchen heraus. Die sogenannten „ungarischen Hunde" oder „Spurnagelhunde", kleine Karren, die auf zwei Lärchenschienen auf Walzen dadurch herausbefördert wurden, dass der Spurnagel zwischen den beiden Schienen den Karren festhielt, wurden im „Silbernen Hansl" nicht verwendet, waren aber damals sonst üblich. In Stollen, in denen man bei der Arbeit wenigstens sitzen konnte und nicht liegen musste, wurde ein Dreifuß in der Art eines Baumschusterstuhls benützt.
Zur Zeit der Fugger suchten die „Erzschmecker", die Wünschelrutengänger, natürlich vor allem Silber. Davon erhielt die Gegend ja den Namen. Die Bauern, die ein Lehen in der Lafatsch erhielten, suchten, soweit sie für ihren eigenen Bedarf schürften, vor allem Blei. Zinkschlacken in der Nähe des Wasserfalls am Gschnierbach, der vom Weg aus ein prächtiges, von Walter Kühn künstlerisch wiedergegebenes Bild darbietet, beweisen eindeutig, dass die Eigenlehner damals das für uns maßgebende Zink als unschmelzbar zurückließen. Neben Galmei fand man auch Schwefelkies, der ja goldhältig ist, in der Nähe der Bachofenspitze, so dass im „Silbernen Hansl" Edelmetalle ebenso wie andere Metalle vorkommen. Silber, Zink und Blei sind in einem Erz zugleich enthalten. Geschmolzen wurde vor allem „im Joch", womit nicht das Lafatscher, sondern das Repsjoch gemeint ist. Selbstredend wurde aber nicht bloß Blei, sondern auch Roherz nach Hall geliefert.
Heute gemahnen den Touristen nur mehr die Knappenlöcher am Reps daran, dass in diesem stillen Hochtal dereinst so reiches Leben herrschte, so prachtvoll natürlich und unerbittlich echt ist der Mantel, den die Jahrhunderte in der Einsamkeit der Berge darüberbreiteten. Und doch wurden im 17. Jahrhundert auf der Sonnenseite des Reps nicht weniger als 36 Stollen vergeben, auf „Reps Anderseiten", gegen das Roßloch zu, fünf Bauten, im Überschall 28, im Vomper Bach 14. Wir wissen nicht, wo die „Oxenalm" stand, von der die Urkunden sprechen, und können die „Kollstatt" nur vermuten, neben der Christoph Schwingenpeitl und Lorenz Prügger den Bau „St. Bartlmee" besaßen. Aber wir wissen, dass sich in dieser einsamen Hochwelt des Karwendels ein Stück stolzester Tiroler Geschichte abwickelte, dass freie Bauern hier ihr Lehen nahmen und sich ihr Blei holten zur Sicherung der Heimat.
Quelle: Franz Max Wöß, Das geschichtliche Tiroler Bergwerk im Karwendel. Der „Silberne Hansl“ in der Lafatsch, in: Tiroler Heimatblätter, Monatshefte für Geschichte, Natur- und Volkskunde, 14. Jahrgang, Heft 5/6, Mai/Juni 1936, S. 168 - 174.
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