17
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Jänner
Anton Eins., Josef v. F., Gamelbert
Wenn Antoni die Luft ist klar,
gibt es gern ein trock'nes Jahr.
Legende:
Anton, der Einsiedler (17. Jänner) hat es in der Wüste zu nicht weniger als vier Zeichen (Attributen) gebracht: ein Glöcklein, ein Schwein, ein Weib und ein absonderliches Kreuz, das wohl den Stamm und den Querbalken hat, doch keinen darüber aufragenden Kopfteil.
Dieses Kreuz wird Antoniter-Kreuz genannt, weil es des Heiligen Ordensgenossen, die Antoniter, als Abzeichen trugen. Sie waren in Pestzeiten sehr tätige Helfer und Krankenpfleger und erhielten darum das Recht, ihre Schweine außerhalb der Felder überall weiden zu dürfen. So hat Antonius das Schwein als Attribut erhalten, ist Schutzpatron dieser Tiergattung geworden und heißt namentlich in der Meraner Gegend "der Fackentoni".
Die Legende weiß allerdings ganz anders zu berichten und vermag aufzuklären, wie ein sonst wüstenfroher Einsiedler zu einem Weib kommt.
Als Jüngling schon löste er sich von allen irdischen Gütern und Freuden, ging in die Wüste Thebais zu Einsiedlern, doch dies genügte ihm nicht und er suchte die volle Einsamkeit. Hier aber ward er vom Teufel versucht in allerlei Formen und Gestalten. Unreine Vorstellungen begannen ihn zu quälen, sodaß er die Geißel gegen sich selber schwingen mußte. Da hatten wir das Weib.
Wie er sich dann geläutert wieder eine Zelle baute mit einem Glöcklein, um seine Brüder in der Wüste zu sammeln, und einen Garten anlegte, da kam jede Nacht ein Schwein und zerwühlte ihm die ganze Tagesmühe, immer wieder, bis Antonius auch da durch seine Langmut den Teufel besiegte.
Als Herr und Sieger wurde er Viehpatron, namentlich über die Schweine, doch auch der Metzger und Sauhirten und der von der "Antoniuskrankheit" Befallenen, auch "Antoniusfeuer" genannt (Mutterkornvergiftung).
Volkskundliche Hintergrundinformationen:
Die Wallfahrtskirche bei Prissian, wahrscheinlich aus dem 13. Jahrhundert, ist verschwunden, nur das "Tönigstöckl" mit dem Bild des Heiligen steht noch und wird von der Umgebung nicht selten besucht, um Krankheiten an Mensch und Vieh fern zu halten. Der nahe Bauernhof heißt "ban Töniger".
Brauchtum:
Im Burgrafenamt mußte die Fackendirn am Tage des Heiligen in die Untermaiser Pfarrkirche gehen, wo ein Pater Predigt und Hochamt hielt.
Wenn der Schlern bei Kastelruth am Antonitag eine Nebelkappe hat, wird der schwarze Plenten [buchweizen] gedeihen.
Antonius, Statue in der Pfarrkirche Mariä Himmelfahrt in Illereichen (Kreis Neu-Ulm, Regierungsbezirk Schwaben, Bayern)
Antonius, Schlußstein in der Kirche St. Antonius in Trier (Rheinland-Pfalz). Die Flammen zu seinen Füßen stehen für das "Antoniusfeuer".
Die Versuchung des hl. Antonius durch die Dämonen. Eines von zehn Altarbildern (um 1485), die das Leben des hl. Antonius schildern, in der Blasius-Kapelle in Kaufbeuren (Regierungsbezirk Schwaben, Bayern)
Quelle: Heilige im Südtiroler Volksleben, Hans Matscher, Brixen 1961, S. 104ff.
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