20
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Jänner
Sebastian, Fabian, Klemens
An Fabian und Sebastian
fängt der rechte Winter an.
Sebastian schneidet den letzten Zelten an.
Nach dem Fabianstag darf kein Holz mehr geschlagen werden.
Altarbild hl. Sebastian, Heiliggeistkirche
(mit Bürgerspital), Sterzing (Südtirol)
Im Hintergrund links erscheint Irene mit einem Leinentuch
Im Vordergrund liegt die Soldatenkluft, Engel halten Märtyrerkranz
und Palmwedel
© Berit
Mrugalska, 3. April 2004
Der heilige Sebastian gehört zu den meistverehrtesten Heiligen. Er wurde in Mailand im 3 Jahrhundert geboren und war Soldat unter der Herrschaft von Kaiser Diokletian. Als der Kaiser erfuhr, das der von ihm geschätzte Sebastian dem Christentum angehörte, ließ er ihn an einen Pfahl (Säule) binden und mit Pfeilen beschießen. Irene, eine junge Witwe, wollte den Toten bestatten, doch Sebastian war noch am Leben und wurde von ihr gesund gepflegt.
Hl. Sebastian, Heiliggeistkirche (mit Bürgerspital),
Sterzing (Südtirol)
An einen "Baumpfahl" gebunden und von Pfeilen durchbohrt
© Berit
Mrugalska, 3. April 2004
Sebastian klagte den Kaiser der Christenverfolgung an und wurde auf
Befehl in den Circus geführt und mit Stöcken zu Tode geprügelt.
Sein Leichnam wurde in die Cloaca Maxima geworfen und von der Christin
Lucina geborgen. Bestattet wurde er in der heutigen Pilgerkirche S.
Sebastiano in Rom.
Der heilige Sebastian ist der Patron der: Sterbenden, gegen die Pest, der Eisenhändler, Töpfer, Zinngießer, Gärtner und Gerber, der Soldaten (und Tiroler Schützen) und Kriegsinvaliden, der Brunnen und gegen Viehkrankheiten.
Quelle: Vgl. Heilige und Namenspatone im Jahreslauf, Augsburg 1993, S. 28.
Hintergrundinformation aus volkskundlicher Sicht:
Nach einer Prozession im Jahr 680, in der die Reliquien des Heiligen durch die Straßen Roms getragen wurden, ging die Pestepedemie zurück und der heilige Sebastian wurde fortan als Pestpatron verehrt. Sogenannte Sebastianipfeile wurden als Amulett um den Hals getragen undsollten vor Krankheit und Pest schützen.
Das Sebastianibrot wird an eben diesem Tage geweiht.
Hl. Sebastian von Engeln umgeben, Pfarrkirche
Hll. Peter und Paul, Telfs (Tirol)
geschnitzt von Urban Klieber, Ende 18. Jh (Vgl. DEHIO-Tirol, S. 802)
ehemalige Prozessionsfigur in modernen Seitenaltar
der Putto zu seiner Linken hält das Marterwerkzeug, den Bogen
© Berit
Mrugalska, 4. Dezember 2004
Siehe auch Sebastian (20. Jänner)
Sagen:
Der heilige Sebastian bewahrt Sievering vor der Pest
Sebastian, volkstümliches Hinterglasbild, 19. Jahrhundert
Das Martyrium des hl. Sebastian, spätgotisches Fresko in der Dorfkirche von Holzschwang (Neu-Ulm-Holzschwang, Regierungsbezirk Schwaben, Bayern)
Barocke Sebastiansstatue (um 1770) in der Wallfahrtskirche Marienberg (Burghausen, Kreis Altötting, Oberbayern)
links: Sebastian (1677), Gemälde von Oswald Onghers in der Stadtkirche St. Andreas, Ochsenfurt (Kreis Würzburg, Unterfranken, Bayern)
rechts: Sebastian (Ulmer Schule, 2. Hälfte des 15. Jahrhunderts) in der St.-Martinus-Kirche in Oberstadion (Alb-Donau-Kreis, Baden-Württemberg)
links: Sebastian, barocke Statue (ca. 1735) in der Pfarrkirche St. Michael in Peiting (Kreis Weilheim-Schongau, Oberbayern)
rechts: Sebastian, gotisch, in der Stadtpfarrkirche St. Johannes der Täufer in Seßlach (Kreis Coburg, Oberfranken, Bayern)
Sebastian, Relief (1620) von Konrad Asper an der Fassade der Sebastianskirche in Salzburg
Sebastian, Statue (um 1500) in der Vorhalle des Münsters St. Nikolaus in Überlingen (Bodenseekreis, Baden-Württemberg)
Sebastian, Relief am Sebaldusaltar (1496) in der Stadtkirche St. Andreas in Weißenburg (Kreis Gunzenhausen-Weißenburg, Mittelfranken, Bayern)
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