Gegen Krämpfe.
Wenn man in der Johannisnacht zwischen 11
und 12 Uhr Beifuß gräbt,
so findet man unter der Wurzel Kohlen. Dieselben sind, pulverisirt [pulverisiert]
eingenommen, ein unfehlbares Mittel gegen Krämpfe.
Im Samlande giebt man gegen Krämpfe drei Blutstropfen von einer jungen
Sau, die zum erstenmal geferkelt hat, ein, und zwar im Namen Gottes des
Vaters etc.
Die Masuren nennen Krämpfe eine Strafe Gottes. Auch sagen sie bei
Krämpfen: Der Herr Jesus hat ihn gefunden. Wer das erstemal diese
Krankheit an Jemand sieht, ritzt mit der Nadel ein Kreuz auf die Brust,
daß das Blut hervorquillt, damit die Krämpfe vergehen. - Auch
bedeckt die Mutter das von Krämpfen befallene Kind mit ihrem Trauungskleid.
(Hohenstein. Töppen, S. 56.)
Vgl. Epilepsie.
Quelle: H. Frischbier, Hexenspruch und Zauberbann. Ein Beitrag zur Geschichte des Aberglaubens in der Provinz Preußen, Berlin 1870. S. 73
Für SAGEN.at korrekturgelesen von Gabriele U., Juli 2005.
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