Gegen die Gelbsucht.

Der Kranke benetzt Leinwandlappchen mit seinem Urin und laßt diese an der Sonne oder auf dem Schnee bleichen.

Man höhlt eine große Gelbmöhre aus; der Kranke urinirt in dieselbe, und nun wird die Möhre nebst Inhalt in den Rauch gehängt. So wie der Urin verdampft, verschwindet auch die Gelbsucht. (Samland.)

Läuse, auf Butterbrot genossen, vertreiben die Krankheit. Vgl. Fieber und Töppen, S. 54.

Gelbsüchtige lassen sich den Abendmahlskelch holen und spiegeln sich in demselben, oder thun dasselbe auch wohl in der Kirche und meinen dadurch ihre Gesundheit herzustellen.
(Töppen, S. 12.)

Quelle: H. Frischbier, Hexenspruch und Zauberbann. Ein Beitrag zur Geschichte des Aberglaubens in der Provinz Preußen, Berlin 1870. S. 58 - 59.
Für SAGEN.at korrekturgelesen von Gabriele U., Juli 2005.
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