LEVKOIE (Matthiola incana)
aus: E. Hoffmann-Krayer, H. Bächtold-Stäubli,
Handwörterbuch des deutschen Aberglaubens,
Berlin und Leipzig 1932
1. Botanisches. Aus dem Mittelmeergebiet stammende Zierpflanze mit lanzettlichen graufilzigen Blättern und zu Trauben angeordneten, wohlriechenden, verschiedenfarbigen Blüten. In den deutschen Gärten finden sich die Levkoien erst seit dem 16. Jh. 1).
1) Marzell Kräuterbuch 164.
2. Damit die Blüten der Levkoien gefüllt werden, sät man die Pflanzen im zunehmenden oder im Vollmond 2) oder am Karfreitag zwischen 11 und 12 Uhr 3), oder man sät unter dem Zusammenläuten der Glocken 4), vgl. Nelke.
2) Veckenstedts Zs. 4, 388 (Prov. Sachsen); Marzell
Bayerischer Volksbote 102; Wilde Pfalz 159; Schullerus Pflanzen 421 (man
nimmt beim Säen den Mund voll Brot und klopft nachher die Erde mit
dem "Bruitschessel").
3) Wilde Pfalz 159 ; auch in Frankreich: Verriere Glossaire 2 (1908),
437; Rolland Flore pop. 1, 213; die gleiche Zeit wird gewählt um
möglichst mannigfaltige Farbentöne der Blumen zu erhalten: Meyer
Baden 423.
4) Schleicher Sonneberg 1858, 135 = ZfVk. 7, 363.
Marzell.