MANGOLD (Beta vulgaris)
aus: E. Hoffmann-Krayer, H. Bächtold-Stäubli,
Handwörterbuch des deutschen Aberglaubens,
Berlin und Leipzig 1932
Der Mangold ist eine Spielart der Runkelrübe (siehe Rübe); die Blätter und deren Stiele werden als spinatartiges Gemüse gegessen. Die Pflanze wurde bei uns erst verhältnismäßig spät in Kultur genommen 1). Ob der Name Mangold mythologischen Bezug hat, wie Grimm 2) meint, und mit dem ahd. Personennamen Managold etwas zu tun hat, ist recht unsicher. Wie bei vielen anderen Kulturpflanzen (siehe Bohne, Erbse, Kohl) bedeuten weiße Blätter des Mangolds den bevorstehenden Tod des Besitzers des Beetes oder eines Hausgenossen 3).
1) Hoops Reallexikon 1, 267.
2) Myth. 2, 1012.
3) Z. B. Alemannia 24, 153; Höhn Tod 309; Wilde Pfalz 217.
Marzell.