SENF (Weißer Senf = Sinapis
alba; schwarzer Senf = Brassica nigra).
aus: E. Hoffmann-Krayer, H. Bächtold-Stäubli,
Handwörterbuch des deutschen Aberglaubens,
Berlin und Leipzig 1932
Senfkörner dienten im alten Indien als Schutz gegen böse Geister und galten als glückbringend. Das Neugeborene wird mit Körnern geräuchert, die mit Senf gemischt sind, und mit Sprüchen, die eine Verwünschung der Dämonen enthalten, wirft der Zauberer diese Körner ins Feuer 1). Senf hat die Braut bei sich, um das Regiment im Haus zu erlangen 2), siehe Dill (2, 296). Wer alle Morgen einige Senfkörner nüchtern genießt, ist sicher vor Schlag 3).
1) ZfVk. 15, 76; Seligmann Blick 2, 85; Samter Geburt
153. 159. 171; Knuchel Umwandlung 12.
2) Engelien und Lahn 243.
3) Schreger Hausbüchlein 1770, 138 = Hovorka und Kronfeld 2, 246.
2. In Shakespeares "Sommernachtstraum" heißen Elfen "Senfsamen" 4); "Senfchörnli" ist auch ein Zwergname 5).
4) Sirnrock Mythologie 474.
5) Lütolf Sagen 476.
Marzell.