WILTHEN, QUELLE DES BUTTERWASSERS

Wilthen, Landkreis Bautzen, Sachsen

Etwa 20 Kilometer südlich von Bautzen liegt Wilthen. Folgt man der Mönchswalder Straße in Richtung Norden, dann gelangt man an Fischteiche, die von einem Bach gespeist werden, der nur einige Meter weiter am Waldrand entspringt und "Butterwasser" heißt.


Legende:


Auf den Wiesen der Quelle soll sich um die Mittagszeit eine weißgekleidete Frau sehen lassen, die bis zur Quelle wandert, sich bückt und mit der Hand Wasser zu schöpfen versucht. Aber wie sehr sie sich auch müht, sie kann das Wasser doch nicht erreichen, und tief seufzend entfernt sie sich wieder und verschwindet. Diese Erscheinung heißt bei den Leuten in dieser Gegend "Der ewige Durst". Die Alten berichten, daß einst eine junge Frau in Wilthen während ihrer Niederkunft unsäglichen Durst litt und ihre Hebamme bat, ihr nur ein paar Tropfen Wasser zur Kühlung zu reichen. Aber diese habe ihr die Labung verweigert, und so sei sie gestorben unter den Qualen eines verzehrenden Durstes. Seit dieser Zeit geht sie an jedem Mittag an die Quelle des Butterwassers, um Wasser zu trinken und kann doch das Wasser nicht erreichen - ein weiblicher Tantalus mit hoffnungsloser Qual.


Hintergrundinformation aus volkskundlicher Sicht:


Quelle: Frank Winkelmann, Die schwarzen Führer, Sachsen. Freiburg im Breisgau, 1997, S. 243 - 244.

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