BIRNBACH, "KROAHÄUSL"
Birnbach, Gemeinde Erlbach, Landkreis Altötting, Bayern
Südlich von Erlbach gelegen entstand hier vermutlich um 1643 eine erste Holzkapelle; es folgten 1833 ein Neubau und 1973 die Errichtung der heutigen Kapelle an gleicher Stelle. Im gleichen Jahr wurde auch die hier besuchte heilsame Quelle modern gefaßt.
Legende:
Wie an anderen Wallfahrtsstätten ist auch in Birnbach im Lauf der Zeit eine Vermischung und gegenseitige Ablösung zweier verschiedener Kulte erfolgt.
Die hl. Corona, der Legende nach eine
Märtyrerin des 2. nachchristlichen Jahrhunderts, war vor allem als
Helferin in Geldangelegenheiten angerufen. Als im 19. Jahrhundert die
kleine Wallfahrt zum Erliegen gekommen war, pilgerte die Besitzerin der
Kapelle, eine Bäuerin aus dem Nachbarweiler, 1833 nach Rom, von wo
sie ein Fläschchen mit "heiligem Wasser" mitbrachte und
die schlicht bekleidete Madonnenfigur mit Krone ("Maria coronata")
verehrt. Das frühere Corona - Patrozinium hat sich in der volkstümlichen
Bezeichnung "Kroahäusl" erhalten.
Hintergrundinformation aus volkskundlicher Sicht:
Der vielfältige Bestand an Votivgaben,
den der Volkskundler R. Kriss in den 1930er Jahren vorfand, läßt
auch auf Heilungen durch das Wasser schließen. Vor allem bei Augenschmerzen
holte man sich das Quellwasser gerne zu Heilzwecken nach Hause.
Quelle: Ingrid Berle, Marie Luise Hoffmann, Renate Könke, Marie-Louise Schmeer-Sturm, Die schwarzen Führer, München - Oberbayern. Freiburg im Breisgau, 1998, S. 49.
Ergänzungen sind gerne willkommen!