ENGELSCHALKS
Engelschalks, Niederösterreich
bei Gr. Reinprechts, unsere Liebe Frau
beim Brunnen. Diese Kultstätte soll schon in der Zeit der Gegenreformation
großen Zulauf gehabt haben, aber das Aufblühen von Maria-Grainbrunn
beeinträchtigte diesen. Ursprünglich stand bei dem Brunnen ein
Kreuz und an einem Weidenbaum daneben hingen die Votivbilder. 1722 wurden
diese von Dechant Lorenz in die Pfarrkirche übertragen. Um 1777 scheint
ein neuer Aufschwung der Wallfahrt eingetreten zu sein. Der Bauer Johann
Auer erbaute eine hölzerne Kapelle, worin auch eine Stelle für
Wachsvotive angebracht war. Am 28. Juli 1777 ließ der Pfarrer den
Brunnen versiegeln. Schon nach 2 Tagen wurde er erbrochen und man meldete
Gebeterhörungen. 1810 wurde eine neue Holzkapelle errichtet, die
1855 vom Hochwasser weggerissen wurde. Nun steht nur mehr eine vermorschte
Säule von dem Kruzifix.
Schwarzes Mariahilfbild, das sich nun in der Kirche zu Allentsgschwendt
befinden soll. Es wird noch ein Brett aufbewahrt, das die Buchstaben J.
H. S. und die Jahreszahl 1855 eingeschnitten trägt.
Legende:
Hintergrundinformation aus volkskundlicher Sicht:
Heilsamer Brunnen, der von Zeit zu Zeit
mit Eschenholz gezimmert wurde. Besonders bei Augenkrankheiten aufgesucht.
In den Brunnen wurden besonders Geldopfer geworfen. An manchen Tagen konnte
man wegen der Menschenmenge gar nicht zum Brunnen kommen.
Quelle: Gustav
Gugitz, Österreichs Gnadenstätten in Kult und Brauch, Wien 1955,
Bd 2, S. 20
Ergänzungen sind gerne willkommen!