Groß-Sierning, Mariabründl
Groß-Sierning, Haunoldstein, Bezirk St. Pölten-Land, Niederösterreich
Kirche und Mariabründl, Groß-Sierning
© Harald
Hartmann, Oktober 2006
Legende:
Die Sage vom Bründl
Einst hütete ein blinder Hirte seine Herde südwestlich des Dorfes. Dürre ließ die Brunnen versiegen und die Weiden blieben kurz. Eines Nachmittags wünschte der Blinde seinen Tieren eine erfrischende Quelle und lauschte ins Land. Dabei vernahm er ein Plätschern und die leise Musik der Nymphen. Die Kühe folgten der Witterung und löschten ihren Durst. Der Hirte kühlte Haupt und Augenlieder und versank in einen tiefen Schlaf.
Als er erwachte, sah er und berichtete im Ort von der wundersamen Heilung. Fortan horchte er, wenn er Menschen zuhörte, in Demut auf die Melodie ihrer Stimmen.
(Ingrid Loibl und Roswitha Sirninger, Im Reich des Einhorns, Sagen und Märchen aus dem Dunkelsteinerwald).
Hintergrundinformation aus volkskundlicher Sicht:
Aus Dankbarkeit über die Heilkraft der hier entspringenden Quelle wurde 1849 eine kleine Kapelle errichtet und der seligen Jungfrau Maria gewidmet. Erweitert und in der heutigen Form neu gebaut wurde die "Bründlkapelle" im Jahr 1913. Die erste heilige Messe und Einweihung fand am Dreifaltigkeitssonntag 1914 statt.
Die gesamte Grünanlage wurde im Zuge des Westbahnumbaues von 2002 - 2004 neu gestaltet.
Heilquelle und Abwehr von Viehseuchen.
Kirche und Mariabründl, Groß-Sierning
© Harald
Hartmann, Oktober 2006
Kirche und Mariabründl, Groß-Sierning
© Harald
Hartmann, Oktober 2006
Quelle: Gustav
Gugitz, Österreichs Gnadenstätten in Kult und Brauch, Wien 1955,
Bd 2, S. 93.
Email-Zusendung Harald
Hartmann, Oktober 2006.
Ergänzungen sind gerne willkommen!