ST. CORONA AM SCHÖPFL, HEILBRUNNEN
Sankt Corona am Schöpfl, Altenmarkt a. d. Triesting, Bezirk Baden, Niederösterreich
Heilbrunnen,
St. Corona, Niederösterreich
© Harald
Hartmann, Juli 2008
Der heilige Brunnen ist die geschichtliche
und religiöse Wurzel von S. Corona am Schöpfel. Die Chronik
berichtet, dass seit urdenklichen Zeiten Wallfahrer in dieses entlegene
Waldgebiet gekommen sind, um hier Heilung oder Linderung ihrer Leiden
zu finden. Votivgaben, die heute im Altar der nahe gelegenen Kirche aufbewahrt
sind, bezeugen die rege Wallfahrtstätigkeit.
Im Jahre 1444 wurde nächst dem Brunnen eine kleine hölzerne
Kapelle zu Ehren der Hl. Corona geweiht. Sie wurde 1529 von einfallenden
Türken niedergebrannt. Heute steht an Stelle eine kleine Kapelle
mit einer Statue des H. Nepomuk (1720 von aus Salzburg eingesiedelten
Holzfällern errichtet).
St. Corona am Schöpfel,
Niederösterreich
Nepomuk-Kapelle an der Stelle der ersten hölzernen Kapelle
© Harald
Hartmann, Juli 2008
Der Höhepunkt der Wallfahrten war im 18./19. Jhdt. 1877 erhält
der heilige Brunnen erhält sein heutiges Erscheinungsbild. Die feuervergoldete
Plastik, einer barocke Dreifaltigkeitsgruppe war vorher ein Hauszeichen
aus der wiener Bäckerstraße. Sie wurde von den Gemeindebürgern
erworben, nach St. Corona geführt und schmückt seither über
einem neugotischen Baldarchin den Brunnen.
Heilbrunnen St Corona
am Schöpfel, Niederösterreich
Dreifaltigkeitsplastik auf der Brunnenverkleidung
© Harald
Hartmann, Juli 2008
In den letzten Kriegstagen 1945 wurde
die Brunnfassung schwerst beschädigt und 1996 in Eigenregie der Bürger
St Coronas vorbildlich renoviert.
Obwohl der Ort seit der Erbauung der Kapelle den Namen Sankt Corona trägt,
ist heute noch der Namen Heiligenbrunn in der Gegend verbreitet und üblich.
Legende:
Während eines Türkeneinfalles 1683 wollte ein Mönch vom
nahen Kloster Kleinmariazell eine Monstranz mit dem Allerheiligsten in
Sicherheit bringen. Da ihm die Türken schon nahe auf den Fersen waren,
warf er sie in den Brunnen. Sogleich fielen die Rosse der Türken
in die Knie und verweilten erstarrt. Sechzig Jahre später wurde die
Monstranz geborgen und wundersamer Weise war die Hostie, die so lange
im Wasser lag, unversehrt.
Heilbrunnen St Corona
am Schöpfel, Niederösterreich
Darstellung einer Monstranz auf der Brunnenverkleidung
© Harald
Hartmann, Juli 2008
Hintergrundinformation aus volkskundlicher Sicht:
Heilige Quelle mit neugotischem Baldarchin.
Quelle: Recherche vor Ort
Harald
Hartmann, Juli 2008
Ergänzungen sind gerne willkommen!