OBERWANG, KONRADBRUNNEN
Oberwang, Bezirk Vöcklabruck, Oberösterreich
Konradsbrunnen-Kapelle
im Wald, 1680, mit drei Gemälden der Konradslegende
© Wolfgang
Morscher, 28. November 2004
Konradbrunnen im Walde, Holzkapelle, angeblich schon 1428 bestanden, nach anderen 1430 über einer Quelle errichtet. Wurde vom Benediktinerkloster Mondsee betreut, wo auch der Abt Konrad II. begraben liegt.
Andachtsgegenstand: Relief mit Darstellung der Ermordung des Abtes Konrad II. (1708) auf Hochaltar.
Legende:
Skulptur des Abtes Konrad II. in der Konradsbrunnen-Kapelle
© Berit
Mrugalska, 28. November 2004
Abt Konrad von Mondsee führte ein heiliges Leben, weil er aber dem Kloster die diesem widerrechtlich unter seinem Vorgänger entrissenen Güter wieder zu gewinnen trachtete, zog er sich die Feindschaft der Fechlinger zu, die ihn zwischen Oberwang und Innerschwandt ermordeten, den Toten in eine Hütte schleppten und diese anzündeten, um ihre Untat zu verbergen. Der Leichnam blieb aber von den Flammen verschont. An der Stelle, wo der Heilige ermordet wurde, entsprang eine Heilquelle und über ihr wurde die Kapelle erbaut.
Darstellung der Ermordung des Abtes Konrad
II. in der Konradsbrunnen-Kapelle
© Berit
Mrugalska, 28. November 2004
Hintergrundinformation aus volkskundlicher Sicht:
Konradbrunnen in der Konradsbrunnen-Kapelle
© Berit
Mrugalska, 28. November 2004
Heilquelle, besonders bei Augenleiden
aufgesucht.
Über der Sakristeitür hözernes angebranntes Brett von jener
Hütte aufbewahrt, in der der Abt Konrad II. im Jahr 1145 verbrannt wurde.
Konrad II. Bosinlother (auch: von Mondsee) geb. vor 1100 bei Trier in Rheinland-Pfalz, † 15. Januar 1145 in Oberwang bei Mondsee. Konrad erhielt seine Ausbildung im Kloster Siegburg bei Köln. Sein Mitbruder und Abt Kuno, der Bischof von Regensburg wurde, machte ihn zum Abt seines Eigenklosters Mondsee. Konrad forderte Güter des Klosters von Lehensleuten zurück und wurde dabei von diesen ermordet.
Am Kreuzbichl bei St. Konrad warteten berittene Geistliche auf die Pilger, um gemeinsam zum "Hergott in der Wies" und zum hl. Bründl zu ziehen. Es kam viel Volk.
Quelle: Gustav
Gugitz, Österreichs Gnadenstätten in Kult und Brauch, Wien 1958,
Bd 5, S. 87
Wegbeschreibung:
Wegweiser zur Konradkapelle und zum
Konradbrunnen
© Berit
Mrugalska, 28. November 2004
In Oberwang dem "Güterweg St. Konrad" bis zur Filialkirche hl. Martin in St. Konrad folgen. Diese Kirche ist unter anderem bekannt durch die von der Künstlerin Lydia Roppolt (1922 - 1995) gestalteten Glasfenster. Die Künstlerin lebte von 1970 bis zu ihrem Tod im nahegelegenen Widum und wurde in "ihrer" Konradkirche beerdigt.
Bei der Konradkirche den oben abgebildeten Wegweisern folgen. Die Gehzeit zur Konradsbrunnen-Kapelle im Wald beträgt ca. 30 Minuten, der Weg ist eher feucht und lehmig.
Filialkirche
hl. Martin in St. Konrad
© Wolfgang
Morscher, 28. November 2004
Die Gegend
um die Konradskirche
© Wolfgang
Morscher, 28. November 2004
Die Gegend um die Konradskirche kann (zumindest im Herbst) durchaus als numinos bezeichnet werden. Bei Begegnung der "Wilden Jagd" in den Hohlwegen stehen Baumstümpfe mit drei Kreuzen als Fluchtpunkte zur Verfügung...
Am Weg
zur Konradsbrunnen-Kapelle
© Wolfgang
Morscher, 28. November 2004
Ergänzungen sind gerne willkommen!