RAAB, Maria-Bründlkapelle
Raab, Innviertel, Oberösterreich
RAAB, Maria-Bründlkapelle zur Maria Heimsuchung, auch Maria Schnee in Brünndl genannt, ursprünglich warme Heilquelle, bei der 1645 ein Bildststock aufgestellt wurde. An dessen Stelle wurde 1683 eine einfache Kapelle mit dem sogenannten Landshuter Marienbild errichtet. Graf Tattenbach ließ schließlich 1719 - 1722 ein Kirchlein erbauen, das 1785 gesperrt wurde. Es gehörte bis dahin zum Augustinerchorherrenstifte Suben. Die eigentliche Ursprungskapelle befindet sich aber unter der Kirche. An ihrer Außenwand entspringt die Quelle, zu der Stufen hinunter führen. Ein Schöpflöffel dabei. Oberhalb Bild mit hl. Leonhard. 1828 wurde die Wallfahrtskirche wieder eröffnet.
Andachtsgegenstand: a) Typus Landshut, hl. Maria mit dem geneigten Haupte, Stern auf rechter Schulter, Brustbild. Befindet sich jetzt bei der Brünndlkapelle unterhalb der Kirche. In der Kirche selbst ist nun seit 1824 ein neues, von Engeln getragenes, von J. Kastner gemaltes Marienbild; b) HI. Leonhard, dessen typisches Bild mit Ketten, sich als Fresko an der Außenwand der unteren Brünndlkapelle befindet.
Legende:
Da der Andachtsgegenstand öfters in die alte hölzerne Brünndlkapelle zurückwanderte, mußte man für die Kirche ein neues Gemälde anschaffen.
Hintergrundinformation aus volkskundlicher Sicht:
Heilquelle in eigener Brünndlkapelle, früher stark besuchtes Heilbad, das aber auch jetzt noch im Betrieb ist. Mitternachtsritt in der Osternacht von Raab nach Maria-Brünndl, um Segen für den Viehstand zu gewinnen. Die Reiter ritten nächtlicherweile dreimal, den Rosenkranz laut betend, um die Kirche herum, sodann führten sie die Pferde zur Kirchentür und ließen sie hineinsehen, wobei man noch eine Andacht verrichtete. Es ist auch bei den Pilgern zu Fuß üblich, die Kirche dreimal zu umgehen.
Quelle: Gustav
Gugitz, Österreichs Gnadenstätten in Kult und Brauch, Wien 1958,
Bd 5, S. 98.
Ergänzungen sind gerne willkommen!