SAULDORF, Johannesbrünndl, Heiligenbrunn

Sauldorf, Kirchberg bei Mattighofen, Oberösterreich


Johanneskapelle, auch Johannesbrünndl oder Heiligenbrunn (hl. Brunnen) genannt.

Kapelle auf freiem Felde über einem Brunnen errichtet. Zeit der Erbauung unbekannt, wahrscheinlich 17. Jahrhundert.

Sauldorf, Lochsteinbrunnen ©  Irmgard Neubauer

Sauldorf, Lochsteinbrunnen, Oberösterreich
© Irmgard Neubauer, 7. April 2003


Andachtsgegenstand: Gemälde, die Taufe Christi durch Johannes den Täufer darstellend, Mitte 17. Jahrhundert.

Legende:


Hintergrundinformation aus volkskundlicher Sicht:

Sauldorf, Lochsteinbrunnen ©  Irmgard Neubauer

Sauldorf, Lochsteinbrunnen, Oberösterreich
© Irmgard Neubauer, 7. April 2003

Heilbrunnen, der sich in einer großen runden Zisterne im Inneren der Kapelle befindet, angeblich 30 Meter tief. Mit einem Eimer an langer Kette schöpft man das Wasser. Besonders bei kranken Augen angewendet.

Sauldorf, Lochsteinbrunnen ©  Irmgard Neubauer

Sauldorf, Lochsteinbrunnen, Oberösterreich
© Irmgard Neubauer, 7. April 2003



Pferdesegnung: Am 27. Dezember Ritt mit den Pferden zur Kapelle. Hat man diese dreimal umritten, so kehrt man zum Wirt in Sauldorf zurück, wo man den üblichen Johanniswein und Kletzenbrot erhält. Dann werden die einzelnen Bauernhöfe des Dorfes besucht, wo man wieder Kletzenbrot erhält. Es ist vom Wirt ein Meistpreis für den Bauern, der mit den meisten Pferden zum Umritt gekommen ist, ausgesetzt und ein Weitpreis für den, der den weitesten Weg zurückgelegt hat. Ursprünglich wohl ein Stephansumritt, der durch Johannes den Täufer contaminiert wurde.

Sauldorf, Lochsteinbrunnen ©  Irmgard Neubauer

Sauldorf, Lochsteinbrunnen, Oberösterreich
© Irmgard Neubauer, 7. April 2003

Quelle: Gustav Gugitz, Österreichs Gnadenstätten in Kult und Brauch, Wien 1958, Bd 5, S. 121 - 122.

Ergänzungen sind gerne willkommen!