GSTAMMERHOF-BAD
aus: Die Bäder und Heilquellen im Hochetsch, Ignaz Mader, Bozen 1929, S. 62 - 63
Gstammerhof-Bad
Vom Bade Froy führt westlich ein Weg, auf dem man nach Verlassen dieser Talschlucht einen freien, weiten Ausblick in das Eisack- und Villnößer Tal mit der darüber liegenden Bergwelt genießt, in einer schwachen halben Stunde zum Gstammerhofe. In der Nähe desselben befindet sich ein alter hölzerner Brunnen mit Eisenwasser, welches aus derselben Gesteinlage kommt wie das in Froy. Bamberger und Krüse (Sitzungsberichte der Akademie der Wissenschaften, Wien 1910 und 1912) verfolgten den Ursprung und konnten vier Quellen feststellen, von denen die stärkste (Temperatur 6.0° C) eine Ergiebigkeit von 11.9 Minutenlitern und einen Abdampfungsrückstand von 0.167 gr aus einem Liter lieferte. Die Radioaktivität betrug bei dieser 41.0 Mache-Einheiten, während die übrigen 29.7, 16.4 und 6.6 Mache-Einheiten ergaben.
Die rotbraun gefärbten Quellenabsätze enthalten viel Mangan und liefern beim Behandeln mit Salzsäure Chlor.
Dieser Hof war Ende des vorigen Jahrhunderts unter den alten, bodenständigen Gstammerer-Leuten eine beliebte Sommerfrische mit einer primitiven Badegelegenheit; vor drei Jahren hat der damalige Besitzer Traut vier Badekabinen eingerichtet und die Unterkunftsverhältnisse bedeutend verbessert, so daß nun gegen 30 Zimmer mit etwa 40 Betten zur Verfügung stehen.
Die Indikationen für die Bäder
und Trinkkuren sind dieselben wie in Froy.
Legende:
Hintergrundinformation aus volkskundlicher Sicht:
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