TARSCH, ST. MEDARDUS
Tarsch, Südtirol
Filialkirche St. Medardus. Kirche mit
der Altarnische hart an einen Bergsturz angebaut, weil man sie über
einer Quelle mit großer Heilkraft errichten wollte. Angeblich aus
dem 12. Jahrhundert und den "Templern" zugeschrieben, jedoch
1218 den Johannitern (Maltesern) geschenkt.
Die Statue des Hl. Medardus (um 1500) war im Wiener Stubenringmuseum,
scheint jetzt aber wieder an Ort und Stelle zu sein.
Romanisches Kirchlein Sankt Medardus in Tarsch (Latsch)
© Berit
Mrugalska, 10. Juli 2004
Legende:
"Unter dem Hochaltar der St. Medarduskirche zu Tarsch im Vinschgau quillt ein köstliches Brünnlein, das jetzt unter dem Kirchenboden in einem Kanal hinausgeleitet ist."
Quelle: Johann
Adolf Heyl, Volkssagen, Bräuche und Meinungen aus Tirol, Brixen 1897,
S. 809
Hintergrundinformation aus volkskundlicher
Sicht:
Heilquelle gegen Fieber, die unter dem Hochaltar entspringt und durch die Kirche geleitet wurde. Von der Pilgerherherge aus, die längst zerstört ist, wurde nach einer Stiftung jedem Pilger ein Becher Wein gereicht. Früher große Prozession am 8. Juni von Marling.
Quelle: Gustav Gugitz, Österreichs Gnadenstätten in Kult und Brauch, Wien 1956, Bd 3, S. 176 f.
Ergänzungen sind gerne willkommen!