VAHRNER-BADL
aus: Die Bäder und Heilquellen im Hochetsch, Ignaz Mader, Bozen 1929, S. 44 - 45
Das ehemalige Vahrner-Badl (zirka 670 m)
Von Varna (690 m) führt ein schöner Weg durch Kastanien- und Nadelholzwald in einer halben Stunde nördlich zu einer Gastwirtschaft, genannt das Vahrner-Badl. Die Baulichkeiten desselben entstanden aus einer kleinen Brauerei, die zum alten Vahrner Bade gehörte, das 1867 dem Bahnbaue zum Opfer fiel. Die ehemalige Badequelle kommt derzeit 40 bis 50 m südlich von der Wirtschaft unter dem Bahndamme zum Vorscheine; sie entspringt in nächster Nähe am Bergabhang aus stark metamorphem Schiefer mit Klausenit und Gabbrointrusionen (Mitt. Prof. v. Klebelsberg) und verläuft jetzt ungenützt in der sumpfigen Wiese, welche bis 1825 den Boden des unteren Vahrner Sees bildete, dessen Wasser in das Riggertal abgeleitet wurde. Es muß ein ganz liebliches Landschaftsbild gewesen sein, wenn sich das Bad mit seiner Kastanien- und Nußbaumumgebung im See spiegelte und vielleicht noch eine fürstlich brixnerische Hofgesellschaft im Schifflein am Fischfang vergnügte. Es ist daher begreiflich, daß dies ein beliebtes Ausflugsziel war, von dem die alten Brixner außerdem auch noch wegen der guten Weinlein und vorzüglichen Speisen schwärmten (vergl. Beda Weber II, 53 und Staffler IV, 221).
In medizinischer Hinsicht galt die Quelle als ein erdiges Eisenwasser von geringem Mineralgehalte. (Karpe 1828, Plaseller 1836, Daimer 1886.) Das Bad wurde vorzüglich bei Lungenkrankheiten, Asthma und in Rekonvaleszenz nach schweren Krankheiten gebraucht, also dieselben Indikationen, wegen welchen Varna heute noch ob des milden Klimas und der angenehme Lage von Hilfsbedürftigen aus nah und fern gern aufgesucht wird.
Legende:
Hintergrundinformation aus volkskundlicher Sicht:
Ergänzungen sind gerne willkommen!