KAIBING, Maria Fieberbründl
Maria Fieberbründl, Kaibing, Bezirk Hartberg, Steiermark
Maria Fieberbründl
© Harald
Hartmann, 1. Juni 2005
bei St. Johann in Herberstein, auch
Maria-Elend in Fieberbründl.
Zuerst hölzerne Kapelle, die vermorschte und 1879 durch einen dauerhaften
Bau ersetzt und der seligsten Jungfrau Maria im Elend am 26. Oktober 1879
geweiht wurde. 1883 - 84 durch eine Halle, die sogenannte Ehrenhalle (Bethalle,
jetziges Längsschiff) vergrößert, in der sich auch die
Votivbilder befinden.
1954 Verbindung der Gnadenkapelle mit der Bethalle durch Errichtung eines
Querschiffes.
1994 neue Orgel (17 Register).
Andachtsgegenstand: Stehende Marienstatue, Zepter in der rechten Hand, Kind auf linkem Arm, auf Hochaltar.
Maria Fieberbründl
© Harald
Hartmann, 1. Juni 2005
Legende:
Maria Fieberbründl
© Harald
Hartmann, 1. Juni 2005
Zuerst Waldbründl, das von einem Einsiedler betreut wurde, der dort eine Marienstatue aufstellte. Diese Waldandacht fand bald Zulauf und Votive stellten sich ein. Ein wunderbares Ereignis wurde zum Anlaß zum Kapellenbau. Einer kranken Frau träumte, sie wäre in einen Wald gekommen, wo eine Einsiedlerhütte stand, dort hätte sie gebetet und wäre genesen. Sie machte sich auf den Weg und fand das Traumbild in Wirklichkeit in Maria-Fieberbründl wieder.
Hintergrundinformation aus volkskundlicher
Sicht:
Heilsame Quelle, die namentlich gegen Halsleiden aufgesucht wird.
Hauptfest 8. September.Besonders auffällig die Prozession von Stimaz [Stinatz?], die noch zu Fuß kommt. Die Mädchen tragen Blumenkränze im aufgelösten Haar und wenn die Prozession vor dem Einzug dreimal die Kapelle und Bethalle umschreiten, machen die Frauen knieend diesen Weg. Nach dem dritten Umzug stellen sich die Mädchen zwischen Kapelle und Bethalle auf und werfen sich bei einem bestimmten Lied auf ihr Angesicht und verharren in dieser Stellung, bis das Lied beendet ist. Scheint eine Nachahmung des "fallenden Gesanges" in Mariazell zu sein.
Heilquelle, Maria Fieberbründl
© Harald
Hartmann, 1. Juni 2005
Heilquelle Maria Fieberbründl
© Harald
Hartmann, 1. Juni 2005
Von wunderbaren Gebetserhörungen, die bis in die Gegenwart reichen,
erzählen die vielen Votivtafeln, die sich in der Wallfahrtskirche
befinden.
Votivbild, Maria Fieberbründl
"Ex. Voto. Gott zum lobe und Maria,dem Heil der Kranken, zur Danksagung
Für die
Erhaltung des Lebens, sowie der früheren Gesundheit und Kraft. Nach
einer lebens.
gefährlichen Verletzung des Kopfes und Bewußtlosigkeit durch
drei Tage, mit darauf
folgenden drei Wochen voll des Fieberwahnes und weiteren unbeschreiblichen
Leiden.
Gewidmet von Vinzenz Pölz, Mühler in Annhof und seiner Gattin
Aloisia, mit den Kindern
Josef, Johann Maria, Johanna, Aliosia, Theresia, Zäzilia u. Josefa,
die sich mit Vertrauen
nach Maria Fieberbründl verlobten. Am 20. April 1884"
© Harald
Hartmann, 1. Juni 2005
Votivbild, Maria Fieberbründl
"Zur Erinnerung an die 1te und 2te öffentliche Wahlfahrtsprozession
aus Graz nach Maria Fieberbründl 10 August u. 7. Sept.1882
wobei durch Mariens Fürbitte, Alois Macher vom schweren Kopfleiden,
Elisabeth Slopnieschek Rematischen Nervenleiden
u. Blutgang, Maria Dippel von Fußleiden, Cilli Macher von Fieber
und Kopfschwindel, Josefa Steyrrer von Fieber
u. Nervenschmerz, eine Unbenannte von leidender Hand befreut wurden.
Gewidmet von diesen u. anderen Marienkindern aus GRAZ, den 4.Juni 1883"
© Harald
Hartmann, 1. Juni 2005
Gradieranlage, 50 Meter unterhalb des
Kirchleins Maria Fieberbründl
© Harald
Hartmann, 1. Juni 2005
Gradieranlage, Maria Fieberbründl
In einem offenen Pavillon befindet sich ein zylindrischer Aufbau mit etwa
3 m Durchmesser und auch ca. 3 m Höhe über einem kreisbogenförmigen
Auffangbecken.
Der Holzaufbau besteht aus Buchenzweigen und Tannenreisig. Von Oben tröpfelt
aus einem Schlauch das Wasser, sickert durch die Hölzer und verdunstet
zum Teil. Innen sind Sitzmöglichkeiten. Die Luft ist hervorragend
feucht-kühl.
© Harald
Hartmann, 1. Juni 2005
Gradieranlage, 50 Meter unterhalb des
Kirchleins Maria Fieberbründl im Wald gelegen
Skizze zur technischen Information:
Buchenäste sind im Halbrund aufgeschlichtet, die vom Heilwasser durch
den Schlauch von oben beträufelt werden.
Somit ergiebt sich im Inneren der Gradieranlage ein hervorragendes Heilklima.
© Harald
Hartmann, 1. Juni 2005
Quelle: Gustav
Gugitz, Österreichs Gnadenstätten in Kult und Brauch, Wien 1956,
Bd 4, S. 180 - 181.
Zusätzliche Informationen: Email-Zusendung
Harald Hartmann,
2. Juni 2005
Ergänzungen sind gerne willkommen!