I. Bertasagen
Die Sagen von Frau Berta sind noch ziemlich rein in Folgareit erhalten. Ferner sind deren in Trambilleno, einem aus verschiedenen Weilern bestellenden Dorfe an dem zwischen Terragnuol und Vallarsa liegenden Gebirgsvorsprunge unweit Roveredo, so wie im Ronchithal bei Ala zu finden; in diesen Orten ist jedoch die Idee der Einheit verloren gegangen und aus Einer Frau Berta sind mehrere und viele geworden. In Vallarsa und Valsugana war troz eifrigen Nachforschens keine Spur davon zu finden. Die Sage scheint hier so wie im jenseitigen Gebiete der sette comuni und dessen, was einst daran hing nicht heimisch gewesen zu sein; sicher wären die Bertasagen dem fleissigen Geschichtschreiber der sette comuni, Agostino dal Pozzo, der doch manches über den dortigen Volksglauben mittheilt, nicht entgangen. Nachforschungen hierüber sind sehr erschwert theils durch den Umstand, dass die Sagen ohnehin fast verschollen sind, theils durch die Scheu der Leute von solchen verpönten Dingen zu sprechen. Was hierüber gesammelt wurde, mag hier folgen.
Quelle: Chrsitian Schneller, Märchen und Sagen aus Wälschtirol, Innsbruck 1867, S. 199
Für SAGEN.at korrekturgelesen von Helene Wallner, 2007.
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