Märzfeuer
14. In Wälschtirol besteht noch häufig der Gebrauch, am lezten Februarabend oder an den darauf folgenden Abenden auf Hügeln und Bergvorsprüngen die sogenannten Märzfeuer anzuzünden. Dabei versammeln sich junge Bursche und rufen singend Heiraten aus. In Judikarien soll letzteres sogar auch auf den Hausdächern geschehen. Ein solcher Reimspruch aus der Gegend von Pergine lautet:
Entra Marzo e buonora sia,
I cani all'erba e l'om all’ ombria,
La pecorella
Giù per la vallicella:
In questo Marzo chi e la più bella
Tra le putte da maritar?
La più bella e N, N.
A chi la vogliamo dar?
A chi non la vogliamo darr1
Diamola a N. N,, che l'è un bel par!
Darauf werden nach jeder einzelnen Ausrufung Flintenschüsse abgefeuert und wird zugleich mit Schellen, Hörnern u.a. ein weithin schallender Lärm gemacht [Vgl. Zingerle, Gebräuche Nr. 700, 701]
Quelle: Chrsitian Schneller, Märchen und Sagen aus Wälschtirol, Innsbruck 1867, S. 235
Für SAGEN.at korrekturgelesen von Helene Wallner, 2007.
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