Gosauseen
Schon erscheinen im offenen Tale die ersten Wiesen. Aus den Wäldern
hinter ihnen steigt Rauch auf, dort arbeiten die Holzknechte. Andere stehen
im breiten Geröllbett des jetzt winzigen Gosaubaches, hämmern,
zimmern, wälzen Steine und Balken. Sie nützen die geringe Stärke
des Bergwassers aus, um seinen Lauf einzuschränken und für das
Hinabtragen von Scheiten mehr geschickt zu machen. Bald macht der Wald
einer freien Aussicht nach dem noch weit entfernten Kern des Dorfes Platz,
wo zwei Kirchtürme, unter welchen sich Verschiedengläubige versammeln,
in nachbarlicher Eintracht nebeneinander stehen.
Quelle: Das Österreichische Seenbuch, Heinrich Noë , München 1867, S. 58.