(Entdeckt unter den Schriften des tarrolischen Dichters Tonerl Schmidhuawa 1610-1670.)
Kirzlach 1) hob' i's endlach außa'bracht,
Z'weg'n wos mir Fenschterln ledi 2) bei da Nocht:
Weil insere Dirndeln holt im Liacht
Gor so viel schiach san, wann ma's 3) deitli' siacht!4)
1) Kürzlich.
2) nur.
3) man sie.
4) sieht.
Aus den Schriften desselben Dichters:
Loß' mi auffi! | Loß' mi owi! |
Loß' mi aini! | Hoscht mi gern? |
2. Der Rückzug.
Loß' mi auffi! | Loß' mi owi! |
Gescht nöd aini! | Hob' mi gern! |
3. Der Rohling.
Wos? Vo' mia ischt's?
Na! Vo' eam ischt's!
Dös, dös kchenn' i!
Moch koa' G'frieß !
Hiazt 1) tat s' plärren!
Hiazt tat s' rärren ! 2)
Vo' nix woaß i; Hob mi gern!
Ischt's vo' eam, vom Ondern oder vo' oan ondern Ondern gor?
Was woaß denn i', i' ormer, ormer Norr!
's ischt holt, wä' 's ischt! Wer mirkcht's denn glei'?
I' woaß nua dös: vo' oan muaß sei'! 3)
1) jetzt.
2) Dasselbe wie plärren: weinen.
3) sein.
Hier ruwet die gerechtsam Jungfer Gertraud Eisenstäckchn,
Tat niamals nicht durch Fleischeslüschte sich befläckchn,
Erzog in Ehr und Zucht auch ihre vierzehn Kchinder,
Nimm dir ein Beispiel dran, oh Kchrischtenmensch und Sinder.
's Schiaßn oder mei' lötzte Bitt'!
Mia Tarrola, mia schiaßn zo jeglacha Zeit,
Mia schiaßn fir die Lu'sti'kcheit und Trauri'kcheit,
Fir die Mess' und d'Prozession da schiaß' ma' nöt schlecht,
Mia schiaßn fir die Laicht' 1) und fir die Ho'zat 2) erscht recht!
Mia schiaßn wä's holt a gor so vül schener Brauch,
Sche'3) - zweg'n Fuir 4) und Kchnoll und zweg'n Gr'stankchn 5) und Rauch!
Und hod oaner's Schiaßate 6) nöt recht in d'r Söl' drei',
Donn kon's a ka richtinga Tarrola nöt sei'!
Und wonn i oamol stirb, braucht's nöt z'laitn und nöt z'betn,
Und 's Roztüachl 7) o'rärren 8) ischt a nöt von netn,
Nua oans vergeßt's nöt - denn dös tat mi org verdriaßn -
Daß d'Schitzn ausruckchn und schiaßn - schiaßn schiaßn !!
1) Leiche, d. h. Begräbnis.
2) Hochzeit.
3) Schön.
4) Feuer.
5) Gestank.
6) etwa: den Hang zum Schießen.
7) Sacktuch.
8) anweinen.
Meine Liab' ischt wia a Späckkchnedl.
Meine Liab du bischt wia ein Späckkchnedl rund,
Das ich verschling mit gieringa 1) Mund;
Das Möhl drein ischt so weiß wia deine Bruscht,
Der Späckch drei' so rot wia deine Lippen, die mit Luscht
I' kiß, ob du 's dalaubst oder nöt,
Bis 's Mäul mir wass'rig wird und schier iwageht !
Du sölwa, Dirn, bischt wia a Späckkchnedl g'mocht,
So g'schmolzich und hondlich 2), daß am 3) 's Herz glei locht!
Und wonn's d'r a nöt racht ischt, i kchem wia a Diab,
I ko' nöt widerstehn, - i friß di' vur Liab!
1) gierigem.
2) handlich, handsam.
3) einem.