RUTTENSTEIN

Ruine Ruttenstein, Pierbach, Mühlviertel
© Hans
Furtlehner, 30. November 2003
Auf einem hohen Felsen zwischen der großen und kleinen Naarn, eine Stunde von Weißenbach entfernt, stand einst eine mächtige Burg, die aber jetzt in Ruinen liegt. Einst hieß diese Burg Fürstenstein, später Liechtenstein, da sie lange im Besitze der Liechtensteiner war. Einmal wurde die Burg von Feinden belagert. Die Besatzung aber hielt sich lange heldenmüthig, so daß die Belagerer die Feste nur durch Hunger zu bezwingen hofften. Die Eingeschlossenen aber warfen ihren Feinden eine lebende Rutte von den Zinnen der Burg hinab, woraus diese schlossen, daß die in der Burg befindliche Mannschaft keinen Mangel an Nahrungsmitteln habe, worauf die Belagerung aufgehoben wurde, und der Abzug des Feindes erfolgte. Seither hieß das Schloß Ruttenstein, welches nun seit 1727 verfallen ist.
Ruine Ruttenstein, Pierbach, Mühlviertel
© Hans
Furtlehner, 30. November 2003
Quelle: Oberösterreichische Volkssagen. Gesammelt
von Kajetan Alois Gloning. Ried 1884. S. 13