Die Weiber von Elmen
Im dreißigjährigen Kriege waren die Schweden schon bis auf
den Hohenrain bei Elmen vorgedrungen. Da ersannen die Loechthaler Weiber
eine List, die den Abzug der Feinde zur Folge hatte. Sie steckten nämlich
Heinzen (d. h. Pfähle mit Sprossen zum aufhängen [sic] der Korngarben)
an einem Hügel in großer Menge auf, bekleideten sie, daß
man glaubte, es stehen handfeste Männer da, und schürten aller
Orten Wachtfeuer an. Als die Schweden die vermeintlichen Bauern und die
zahllosen Wachtfeuer sahen, ließen sie sich in's Bockshorn jagen
und liefen davon. Seitdem ist den Weibern im Lechthal die Ehre geblieben,
in der Kirche vor den Männern zum Opfer zu gehen. (Lechthal.)
Quelle: Sagen aus Tirol, Gesammelt und herausgegeben von Ignaz V. Zingerle, Innsbruck 1891, Nr. 1002, Seite 574.
Siehe auch Die
Weiber von Elmen (Allgäu)