Der Bär

Der Bär ist ein verwunschener Weber. Es war nämlich einmal ein Weber, der sehr ungeduldig war und in seinem Zorne lästerlich fluchte. Als ihm eines Tages das Garn in einem fort zerriß, fluchte er wieder schauderhaft und stieß endlich die Verwünschung aus, er wolle samt seinem Weibe lieber als das wildeste Tier im Walde leben als ein Weber sein. Sofort wurden er und sein Weib in Bären verwandelt und liefen in den Wald. Zum Zeichen, daß der Bär ein Mensch gewesen ist, hat er noch menschenähnliche Fußsohlen. Daher gleichen auch seine Tritte den Fußstapfen des Menschen.

Quelle: Sagenreise ins Pielachtal, Sagen, Erzählungen, Geschichten - aus dem reichen Sagenschatz des Pater Willibald Leeb. Zusammengestellt und herausgegeben von der Arbeitsgruppe Heimatforschung im Verein für Dorferneuerung in Hofstetten und Grünau. Text: ca 1900.
Von Gerhard Hager, Verein für Dorferneuerung, 3202 Hofstetten-Grünau, freundlicherweise für SAGEN.at zur Verfügung gestellt.