Haushühner
Wenn ein Hahn neun Jahre alt wird, legt er ein
Ei und aus dem wird ein Lindwurm.
Wenn eine Henne neun Jahre alt wird, so wird sie ein Hahn und kräht
wie ein Hahn.
Sobald eine Henne zu krähen beginnt, gilt sie als unglückbringend
und wird geschlachtet. Wenn eine Henne kräht, so wird man Unglück
haben.
Mädchen, die pfeifen und Hühner, die krähen - denen soll
man beiden den Hals umdrehen.
Fressen die Hühner die Küchenschelle, so legen sie das ganze
Jahr kein Ei. Bodeln sich die Hühner im Staube, so bleibt es schön.
Gehen die Hühner vor 6 Uhr abends auf den Aufsitz, so ist es morgen
schön. Gehen sie spät auf den Aufsitz, so regnet es den nächsten
Tag.
Gehen die Hühner weit ins Feld und lange nicht heim, so tritt schlechtes
Wetter ein. Eier zu stehlen ist eine überaus große Sünde.
Eier soll man nie ausleihen, eher verschenken. Eierschalen soll man nicht
in den Mist werfen. Wenn man weichgesottene Eier ißt, soll man die
Schalen im Teller zerdrücken, sonst kann man krank werden.
Quelle: Sagenreise ins Pielachtal, Sagen, Erzählungen,
Geschichten - aus dem reichen Sagenschatz des Pater Willibald Leeb. Zusammengestellt
und herausgegeben von der Arbeitsgruppe Heimatforschung im Verein für
Dorferneuerung in Hofstetten und Grünau. Text: ca 1900.
Von Gerhard
Hager, Verein für Dorferneuerung, 3202 Hofstetten-Grünau,
freundlicherweise für SAGEN.at zur Verfügung gestellt.