Das Johanniskraut
Wenn man eine Knospe des zur Sonnenwende blühenden
Johanniskrautes (Hypericum perforatum) mit den Fingern zusammendrückt,
so quillt ein Tropfen blutroten Saftes heraus. Das Volk sagt: Das
sind die Blutstropfen des heiligen Johannes." Als nämlich der
Täufer enthauptet wurde, floß sein Blut auf die Erde und daraus
entsproß das Johanniskraut. Andere wieder sagen logisch, der rote
Saft des Johanniskrautes komme daher, daß es unter dem Kreuze Christi
gestanden und von seinen Bluttropfen getränkt worden sei.
Quelle: Sagenreise
ins Pielachtal, Sagen, Erzählungen, Geschichten - aus dem reichen
Sagenschatz des Pater Willibald Leeb. Zusammengestellt und herausgegeben
von der Arbeitsgruppe Heimatforschung im Verein für Dorferneuerung
in Hofstetten und Grünau. Text: ca 1900.
Von Gerhard
Hager, Verein für Dorferneuerung, 3202 Hofstetten-Grünau,
freundlicherweise für SAGEN.at zur Verfügung gestellt.