Obstbäume
Um die Obstbäume fruchtbar zu machen, muß man sie in der Christnacht Schlag 12 Uhr mit drei Strohhalmen umbinden und dabei drei „Glaubengott" beten.

Manchmal schütteln die Leute die Obstbäume beim Fastenausläuten.

Ostereischalen, Karsamstagkohle, Umgangbüchel u.s.w. vergräbt man gerne an Obstbäumen, damit sie gut tragen.

Mancherorts geben sie von der Erstlingsfrucht des Baumes einer Schwangeren zu essen, damit der Baum
alt werde und fruchtbar bleibe.

Die Zwetschkenbäume tragen nur, so weit sie beten hören, sagt man auch.

„Wann d'Nuss' recht g'råten, g'råten ah die kloanen Kinder," hört man in Grünau.

Eine in der Tasche getragene grüne Nuß heilt den Schnupfen.

Quelle: Sagenreise ins Pielachtal, Sagen, Erzählungen, Geschichten - aus dem reichen Sagenschatz des Pater Willibald Leeb. Zusammengestellt und herausgegeben von der Arbeitsgruppe Heimatforschung im Verein für Dorferneuerung in Hofstetten und Grünau. Text: ca 1900.
Von Gerhard Hager, Verein für Dorferneuerung, 3202 Hofstetten-Grünau, freundlicherweise für SAGEN.at zur Verfügung gestellt.