Bäder und Sauerbrunnen im Atlas Tyrolensis 1774, Peter Anich, Blasius Hueber


Wolfgang Morscher

Einleitung und Übersicht zum Atlas Tyrolensis

Bäder und Sauerbrunnen im Atlas Tyrolensis

Die kartographische Geschichte der Bäder reicht bis in das römische Altertum zurück, zeigt doch schon die Tabula Peutingeriana eine entsprechende Signatur. Tirol als Land der "Bauernbadln" bringt fast 30 Eintragungen in der Anich-Karte. Dazu kommt Wildbad Kreuth in Bayern. Die meisten sind allerdings unbedeutend, nur Brennerbad, Maistatt und Altprags hatten eine überörtliche Bedeutung und waren auch für vornehmere Gäste eingerichtet. Ein Großteil der Bäder der Anich-Karte ist inzwischen längst aufgelassen worden, während einige andere dazugekommen sind. Beda Weber zählte für die erste Hälfte des 19. Jahrhunderts rund ein halbes Hundert Bäder auf. Nur teilweise stimmt diese Liste mit den Eintragungen der Anich-Karte überein. Das ist nicht überraschend, denn die Badeorte bestanden ja teilweise nur aus einer Gaststätte. Oft gab es nicht einmal eine solche, die Badegäste hausten in irgendeiner notdürftigen Unterkunft und brachten sich Wäsche, Speise und Trank selbst mit. Wenn besondere Anlagen fehlten, konnte man diese Bäder nicht ohne weiters topographisch erfassen.

Quelle: Hans Kinzl, Der topographische Gehalt des "Atlas Tyrolensis", in: Hans Kinzl (HG), Peter Anich 1723 - 1766, Der erste "Bauernkartograph" von Tirol, Beiträge zur Kenntnis seines Lebenswerkes, Innsbruck 1976, S. 51 - 176, stark gekürzt.

Zeichenerklärung (Anmerkung: Originalsymbole folgen!):

 = Bäder

= Flurnamen

 = Sauerbrunnen


Die Karte und der vorliegende Text ist derzeit (18. März 2008) in Arbeit!

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Liste der Badhäuser im Atlas-Tyrolensis:

Name Blatt Name nach Beda Weber, Bemerkungen
Bad Schatwald 1/2 3, 410: "ein Heilbad, schlechtweg Schattwald genannt..."
Egerdach 3/2 1, 344, bei Amras
Baumkirchen 3/4 1, 476, Unterinntal
Bad 3/4 1, 413 Bad im Volderthale, 1/464 Volderthalerbad = Wildbad Kreuth, Bayern
Bad 4/3 bei Münster (Kronbühel), 1, 567 "ein jetzt unbesuchtes Bad"
Rothenbrunnen 8/1 1, 431, im Sellrain
Bad 8/2 2, 5, Brennerbad
Bad Haus 8/4 2, 51 Schaldererbad, bei Brixen
Meders Bad 8/4 2, 31 Möders, südlich Sterzing, bei Stilfes
Raumwald 9/2 Ramwald, Pustertal
Geiselsperger Bad 9/3 2, 110 zwei Bäder, Schartl und Bergfall bei Olang
Bad Winkel 9/3 3, 417 Bad im Winkel, bei Sand im Taufers
Bad 10/3 2, 136 Bad Wildenbach (bei Abfaltersbach)
Jungbrunn 10/4 2, 166, bei Tristach, Bezirk Lienz
Baad 12/1 3, 188 Bad Salt (Martell)
Bad 12/1 2, 302 Bad Schgums (bei Tschengels), Gschums in der Karte
Bad 12/2 2, 342/43: "Trinkwasser, ... auch als Bad angerühmt und gebraucht." Bei Josephsberg an der Etsch
Lotterbad 12/2 in Ulten, Nähe Mitterbad, B. Weber führt es nicht an
Mittelbaad 12/2 3, 449, Mitterbad, Ulten
Bad 13/1 3, 347/48, Bad in der Schörgau, bei Sarnthein
Bad 13/1 2, 275, Bad St. Isidor bei Bozen
Bad 13/2 2, 200 Wildbad Froi (Vilnöss)
Bad 13/3 2, 455 Bad Thurmbach, Eppan
Anger Wiesen 14/2 2, 126/27 viele Bäder bei Innichen, "Innicherwildbad"
Baad im Prax 14/2 3, 320 Bad Altprags
Maystadt 14/2 2, 119 Maistat, Pustertal, bei Welsberg
Baad 15/1 3, 388 "das Bad im Vischleinthale, bei St. Joseph, Sexten. Bad Moos

 

Liste der Sauerbrunnen im Atlas-Tyrolensis:

Name Blatt Bemerkungen
Acidole di Rabbi 12/3 BW 3/228
Aqua Forte 6/3 Tarasp bei Schuls, Engadin
Ladis 7/1  
Pejo 11/4 mit zwei Wirtshäusern
Recoaro 18/4 venezianisch
Schuls 6/1 Engadin, Salzbrunnen

Quelle: Hans Kinzl, Der topographische Gehalt des "Atlas Tyrolensis", in: Hans Kinzl (HG), Peter Anich 1723 - 1766, Der erste "Bauernkartograph" von Tirol, Beiträge zur Kenntnis seines Lebenswerkes, Innsbruck 1976, S. 51 - 176, stark gekürzt.
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