Wenn St. Anton gut Wetter
lacht,
St. Peter viel in Wasser macht.
Hl. Antonius, wir machen an Handl,
I bet dir an Rosenkranz
Und du schickst mir a Manndl.
Hl. Antonius von Padua,
Schick mir an Mann von Mantua,
Der nix verfrißt und nix versauft
Und mit kein' andern Mensch lauft!
Legende:
Anton von Padua (13. Juni). Die Kirche zählt zwei namensgleiche Heilige. Wenn aber ein jüngerer Mönch in brauner Kutte auf dem Altäre steht und das Jesukind im Arme hält, dann ist dies der Anton von Padua, so genannt nach dem Orte, wo er 1255 starb und begraben liegt.
1195 zu Lissabon geboren, trat er 1220 in den Franziskaner-Orden ein und nahm zu Ehren von Anton dem Einsiedler dessen Namen an. Er entwickelte sich zu einem hinreißenden Prediger, sodaß ihn Franz von Assisi, der Gründer des Ordens, "seinen Bischof" nannte.
Seine Verehrung steigerte sich ganz besonders im 17. Jahrhundert, namentlich auch bei den Soldaten des christlichen Aufgebotes unter Prinz Eugen gegen die Türken; nicht minder aber in den Familien, namentlich bei den Frauen, wiegte er doch das Christkind im Arme.
Die Frauen vertrauten ihm ihre Herzensanliegen an, er galt als Ehewahrer, sie erflehten von ihm Kindersegen, weshalb er auch "Kindltoni" genannt wird. Stachelkugeln als Votivgaben bezeugen den Dank junger Mütter in der schweren Stunde oder für erlangte Fruchtbarkeit. Die heiratsfreudigen Mädchen klagten ihm ihre Liebesnöte und baten ihn um Ehevermittlung.
Außerdem hilft er als Wiederbringet verlorener Dinge.
Hl. Trinität hält die Krone über
Maria, welche ihren Segen über
die hll. Franziskus, Bernhard und Antonius von Padua spendet, Wallfahrtskirche
Rietz (Tirol), Deckenbild
von J.(ohann) M.(ichael) Strickner 1757 ausgemalt, Vgl. DEHIO Tirol,
1980, S. 652
© Berit Mrugalska, 8. Mai 2005
Volkskundliche Hintergrundinformationen:
Kein Wunder, daß der so viel verwendbare Heilige auch vielbesuchte Heiligtümer im Lande hat wie in Brixen, Piccolein, Windschnur, Niederrasen, mit zahlreichen Votivtafeln.
Die bedeutendste Wallfahrt ist Kaltern. Ja, es geht diesbezüglich
der Spruch um: "Was man in Padua nicht erhält, muß man
in Kaltern erflehen", oder noch der stärkere: "Was der
Antoni von Padua nit verrichtet, tut der von Kaltern". Man erzählt
sich davon auch bei uns: Eine ältere Jungfrau flehte den Heiligen
inständigst um einen Mann an. Er nickte ihr zu, doch sagte er,
es sei kein anderer mehr vorhanden als ein Rotbärtiger (Judas und
der Verräter Raffl sollen auch rote Haare gehabt haben). Die Jungfrau
seufzte zwar, antwortete aber, lieber als gar kein Mann sei ihr halt
doch ein Fuchseter.
Quelle: Heilige im Südtiroler
Volksleben, Hans Matscher, Brixen 1961, S. 33ff
Votivbild "EX VOTO 1863"
bäuerliches Ehepaar kniet bittend unter dem auf Wolken
schwebenden heiligen Antonius mit Jesuskind, Wallfahrtskirche hl.
Antonius von Padua, Rietz (Tirol)
© Berit
Mrugalska, 8. Mai 2005
Brauchtum:
Der "Antoniussegen" wirkt gegen böse Geister.
Sagen (Auswahl):
Das Mirakelbild des Heiligen Anton von Padua in der Hofkirche
Der Heilige Antonius als Weinpatron
zusammengestellt von © SAGEN.at
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