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Dezember
Barbara,
Petrus Chr., Odilia
© www.SAGEN.at
Geht Barbara im Klee,
kommt's Christkind im Schnee.
Barbara im weißen Kleid,
verkündet gute Sommerzeit.
Legende:
Um die heilige Barbara ranken sich die verschiedensten Legenden und
weder der Ort noch Zeit können belegt werden. Die gängiste Version
berichtet in Tirol, dass sich die Königstochter Barbara zum Christentum
bekannte und von ihrem Vater deshalb öffentlich belangt wurde. In
einem hohen Turm wurde sie eingesperrt und fand schließlich den
Märtyrertod.
Patronate und Attribut:
Der Turm wurde zum Attribut der Heiligen, der mit drei Fenstern versehen
sein kann und sich auf die Version bezieht in der Barbara auf die drei
Fenster (Heilige Dreifaltigkeit) beim Turmbau besteht und deswegen von
ihrem Vater getötet wird.
Die Heilige Barbara mit dem Turm
Knappenkapelle, Fügenberg, Zillertal
© Berit
Mrugalska, 5. September 2004
Auch wird sie mit dem Meßkelch dargestellt, da sie gefangen im Turm nicht mehr die hl. Kommunion empfangen konnte, kam der heilige Geist in den Turm und speiste sie.
Die Königstocher Barbara mit Kelch und Turm
Rechter Altarflügel, Magdalenenkapelle, Hall in Tirol (spätgotisch)
© Berit
Mrugalska, 26. Jänner 2004
Barbara gehört zu den vierzehn Nothelfern und wird zum Schutz bei Blitz- und Feuersgefahr angerufen, denn ihr Vater wurde nach der Hinrichtung der eigenen Tochter vom Blitz getroffen.
Enthauptung der heiligen Barbara
Dioscuros, der Vater der Heiligen, nimmt die Hinrichtung
eigenhändig vor und wird kurz darauf
vom Blitz erschlagen.
Für diesen Hinweis ist Herrn Timotheus Arndt
zu danken
Siehe auch Lexikon der Christlichen Ikonographie,
E. Kirschbaum 1973, 5. Bd., S. 306
Gemälde aus der Pfarrkirche St. Ulrich, Plaus,
Südtirol
Simon Ybertracher (1694-1792)
© Berit
Mrugalska, 8. März 2004
Sie ist u.a. die Patronin der Bergarbeiter,
Artilleristen und der Geologen, in einer Version konnte sie aus ihrem
dunklen Verlies flüchten und fand in einem Bergwerk Unterschlupf.
Hier waren die Gegebenheiten ebenso unertragbar und sie trat mutig ihrem
Schicksal entgegen.
Die Pfarrkiche in Gossensaß mit der zweistöckigen
Barbarakapelle, Südtirol
© Berit
Mrugalska, 3. April 2004
Hinweistafel zur St. Barbarakapelle in Gossensaß,
Südtirol
© Berit
Mrugalska, 3. April 2004
"St. Barbarakapelle in Gossensaß
Herren und Knappen des Bergerichts Gossensaß ließen um 1510
die zweigeschossige Kapelle erbauen. Baumeister war Adam
Scheiter aus Sterzing, der spätgotische Flügelaltar ist ein
Werk der bayrisch-salzburgischen Donauschule, die Predella stammte
vom Sterzinger Meister Matheis Stöberl. Die Gruftkapelle dient
als Totenkapelle."
"Capella di S. Barbara a Colle Isarco
I signori es i minatori della circoscrizione mineraria fecero
costruire, verso il 1510, la cappella a due piani. Costruttore fu Adam
Scheiter di Vipiteno. Il trittico in stile tardo-gotico è un'opera
della
"Scuola Danubiana" dell'area bavaro-salisburghese. La predella
è
opera del maestro vipitenese Matheis Stöberl. La cripta funge
da cappelle mortuaria."
Eingangstüre der Oberkapelle von St. Barbara, Gossensaß
In der Bogenleibung sind die Wappen der Knappen, Pickel und
Hammer, eingearbeitet
© Berit
Mrugalska, 3. April 2004
Widmungsinschrift der Barbarakapelle in Gossensaß, Südtirol
© Berit
Mrugalska, 3. April 2004
Der Brauch der Barbarazweige geht darauf zurück, dass Barbara einen schon verdorrten Kirschreis mit Tropfen ihres Trinkwassers benetzte, dieser fing an zu blühen und gab ihr Trost.
Hintergrundinformation aus volkskundlicher
Sicht:
Am Barbaratag werden Apfel- oder Kirschbaumzweige
(oder in manchen Gegenden in Tirol auch Holunder- oder Forsythienzweige)
geschnitten und in die Vase ins Warme gestellt. Am Christtag, oder wenigstens
bis zu den Weihnachtsfeiertagen, sollten die Zweige getrieben haben und
die Knospen aufblühen.
Sind die "Barbarazweige" voll
mit Blüten besetzt, so heißt's in Südtirol, dass es eine
Braut im Hause geben wird.
Siehe auch Barbara (4. Dezember)
Sagen:
Der
wunderbare Mesner
Der
warnende Berggeist
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