STOFFE DES GLAUBENS
Fastentücher in Kärnten
© Harald Hartmann

Einleitung (Seite 1)
Entstehung der Fastentücher (Seite 1)
Die Kärntner Fastentücher (Seite 2)

Gurk (Seite 2)
Haimburg bei Völkermarkt (Seite 2)
Baldramsdorf bei Spittal an der Drau (Seite 3)
Millstatt (Seite 3)
Sankt Stefan im Krappfeld (Seite 4)
Pisweg (Seite 4)
Diex (Seite 4)
Lieding bei Straßburg (Seite 5)
St Peter bei Taggenbrunn (Seite 5)
Sternberg (Seite 5)
Maria Bichl, altes Fastentuch (Seite 5)
St. Peter im Holz (Seite 5)
Karnburg (Seite 6)
Maria Bichl, neues Fastentuch (Seite 6)
Straßburg (Seite 6)
Klagenfurt- St. Peter (Seite 6)
Villach-Heiligenkreuz (Seite 6 )
Maria Saal (Seite 6 )

Schlussbemerkung (Seite 6)


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Sankt Stefan im Krappfeld:

Fastentuch Sankt Stefan im Krappfeld © Harald Hartmann 2007

Fastentuch Sankt Stefan im Krappfeld
© Harald Hartmann, 2007

Sind die bisher beschriebenen und älteren Fastentücher von der Gestaltungsform dem "Feldertyp zuzuordnen, so wird das mit 1621 datierte Tuch von St. Stefan dem "Zentraltyp zugeordnet: um eine dominierende Kreuzigungsgruppe sind Medaillons mit Szenen der Passion angeordnet.

Die kleinen Darstellungen beginnen mit dem Gebet im Garten Gethsemane und enden mit der Auferstehung. Aus dem Fuß des Kreuzes wachsen Äste, die die Medaillons umranken. Diese Symbolik deutet auf den Lebensbaum des Paradieses, in dessen Stumpf das Kreuz das selbst zum neuen Baum des Lebens wurde, eingepflanzt worden sei.

Bildvergleich Fastentuch Sankt Stefan im Krappfeld © Harald Hartmann 2007

Bildvergleich Fastentuch Sankt Stefan im Krappfeld
© Harald Hartmann, 2007

Auch an diesem Tuch ging die Zeit nicht spurlos vorüber. Es wurde zu Beginn des 20. Jahrhunderts renoviert und dabei auch nach dem damaligen Zeitgeschmack und –verständnis übermalt. Der Bildvergleich zeigt das Gesicht Christi links in der renovierten Zentralgruppe und rechts im linken unteren Medaillon (Kreuzigung)

Sankt Stefan im Krappfeld, Innenraum der Kirche © Harald Hartmann 2007

St. Stefan im Krappfeld, Innenraum der Kirche.
© Harald Hartmann, 2007

Innenraum der Kirche von St. Stefan im Krappfeld mit dem Fastentuch. Das Altarbild des Seitenaltares (Freskomalerei, gotisch) ist nicht abgedeckt, da es motivisch mit dem Sinn des Fastentuches übereinstimmt und dieses ergänzt.

Sankt Stefan im Krappfeld, Die Auferstehung – der Höhepunkt der Erlösungsgeschichte © Harald Hartmann 2007

Die Auferstehung – der Höhepunkt der Erlösungsgeschichte.
© Harald Hartmann, 2007

Pisweg:

Fastentuch, Pisweg bei Gurk, Kärnten © Harald Hartmann 2007

Fastentuch, Pisweg bei Gurk, Kärnten
© Harald Hartmann, 2007

Ebenfalls vom Zentraltyp ist das Fastentuch von Pisweg bei Gurk. In dieser Kirche befindet sich eine komplette Fastentuchgruppe, wie sie im Barock entstehen. Auch die Seitenaltäre werden mit bemalten Tüchern verhüllt. Das zentrale Tuch ist mit 1793 datiert.

Fastentuch Pisweg bei Gurk, Kärnten © Harald Hartmann 2007

Fastentuch Pisweg bei Gurk, Kärnten
© Harald Hartmann, 2007

Die fünf Medaillons des Zentraltuches folgen gemeinsam mit dem Mittelmotiv den Geheimnissen des schmerzhaften Rosenkranzes. In Gebieten mit hohem protestantischen Bevölkerungsanteil war es auch, wie hier, üblich, den Bildern eine deutschsprachige Erklärung hinzuzufügen. Stark beeinflusst wurde die Darstellung auch von den damals üblichen Passionsspielen. Nicht nur der Hintergrund ist stark kulissenhaft, auch die einzelnen Darsteller und deren Kostüme findet man auf verschiedenen Fastentüchern wieder.

Details aus den Fastentüchern von Taggenbrunn (oben und Pisweg (unten) © Harald Hartmann 2007

Details aus den Fastentüchern von Taggenbrunn (oben und Pisweg (unten)
© Harald Hartmann, 2007

Diex:

Fastentuch Diex, Kärnten © Harald Hartmann

Fastentuch Diex
© Harald Hartmann, 2007

Das Fastentuch der mächtigen Wehrkirche in Diex folgt in seiner Bildfolge ebenso, wie das Pisweger den Geheimnissen des schmerzhaften Rosenkranzes.

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© Harald Hartmann, März 2007

Quellen:
Dr. Erwin Mock: Entstehung der Hungertücher, Aachen, 1998
Notizen zu einem Vortrag von Prof. Heinz Ellersdorfer: "Am Hungertuch nagen, Tainach, Kärnten, 2007
Informationsschriften der Kirchen Villach-Heiligenkreuz, Baldramsdorf und Haimburg