Mirny – eine friedliche Stadt, Teil 1
© Oksana Fedotova
Mirny – eine friedliche Stadt, Teil 1
Mirny – eine friedliche Stadt, Teil 2
Mirny – eine friedliche Stadt, Teil 3
Mirny – eine friedliche Stadt, Teil 4

Mirny (Мирный) ist das administrative Zentrum des Ersten Staatlichen Kosmodroms des Verteidigungsministeriums der Russischen Föderation (bekannt als Kosmodrom „Plesezk“).

Geschichte.

Das Kosmodrom wurde 1957 als ein Militärobjekt namens „Angara“ gegründet. Das administrative Zentrum für die Arbeiter von „Angara“ baute man auf der Stelle eines kleinen Dorfes Pleszy (Плесцы), diese Militärsiedlung bekam 1960 den Namen Mirny („friedlich“ auf Deutsch). Im Juli 1964 wurde das Objekt „Angara“ in ein Forschungstestgelände reorganisiert. Am 17.März 1966 wurde auf „Plesezk“ zum ersten Mal vom Startobjekt № 1 der Raketenträger „Wostok“ abgeschossen,  der  den Raumkörper „Kosmos-112“ auf die Umlaufbahn gebracht hatte. Und im selben Jahr wurde die Arbeitersiedlung Mirny in eine geschlossene Stadt reorganisiert. Am 11.November 1994 bekam das Kosmodrom den heutigen Status und Namen – das Erste Staatliche Kosmodrom „Plesezk“. Das Kosmodrom und die Stadt entwickelten sich also im Laufe der Zeit parallel, ohne das Kosmodrom gäbe es die Stadt nicht und ohne Mirny könnte das Kosmodrom auch nicht normal funktionieren.

Mirny ist wie gesagt eine geschlossene Stadt. Das heißt, bei der Einfuhr in die Stadt werden am Kontroll-Durchlasspunkt die Personalausweise kontrolliert. Nur die Einwohner der Stadt dürfen frei in die Stadt einfahren und die Stadt auch verlassen (man zeigt den Militärleuten am Punkt die Anmeldung). Alle anderen brauchen eine Sondererlaubnis, die von der Militärbehörde von Mirny ausgestellt wird.

Da Ihr (leider) keine Chance habt, diese sehr interessante Stadt zu besuchen, lade ich euch zu einem virtuellen Besuch ein.

Willkommen nach Mirny!

Die Stadt liegt im Walde, am Ufer des Sees Pleszy. So hieß auch das Dorf, auf dessen Stelle jetzt die Stadt steht, nach dem See wurde auch das Bezirkzentrum und später das Kosmodrom benannt – Plesezk (Плесецк). In Plesezk befindet sich die Bahnstation, von der Siedlung Plesezk bis Mirny sind noch 8 km.

Der See Pleszy, Mirny, Russland © Oksana Fedotova

Der See Pleszy (die Stadt liegt am rechten Ufer).
© Oksana Fedotova, Mirny, Juni 2006.

Die Stadt ist klein, sie hat nur 30,4 Tausend Einwohner.
Mirny ist ungefähr 3 km lang und 1 km breit. Wenn man an einem Stadtrande auf der Hauptstraße steht, kann man auch das andere Ende sehen.

Mirny, Russland © Oksana Fedotova

Einblick von einem Ende der Stadt auf das andere.
© Oksana Fedotova, Mirny, Juni 2006.


Mirny ist eine grüne Stadt und hat viele Parkanlagen. Im so genannten „alten“ Park sieht alles ziemlich aufgelassen zu sein: das Gras wächst durch die steinernen Stufen, der Springbrunnen funktioniert schon lange nicht mehr:

Der alte Park, Mirny, Russland © Oksana Fedotova

Der alte Park, Mirny, Russland, Juni 2006.

© Oksana Fedotova, Mirny, Juni 2006.

Springbrunnen im alten Park, Mirny, Russland © Oksana Fedotova

Der Springbrunnen im alten Park, Mirny, Juni 2006.

© Oksana Fedotova, Mirny, Juni 2006.

In Mirny gibt es eine Menge von Denkmälern, die dem Kosmodrom gewidmet sind. Zwei davon befinden sich auch im alten Park:

Das Denkmal „Kosmodrom „Plesezk“. Mirny © Oksana Fedotova

Das Denkmal „Kosmodrom 'Plesezk'“. Mirny, Juni 2006.

© Oksana Fedotova, Mirny, Juni 2006.

45-Jubiläum von Kosmodrom „Plesezk“ © Oksana Fedotova

Aufschrift: "Das Denkmal wurde dem 45-Jubiläum von Kosmodrom „Plesezk“ zu Ehre errichtet 1957-2002."
© Oksana Fedotova, Mirny, Juni 2006.

Das andere Denkmal heißt „Den Gründern der Stadt und der Garnison“, die Schilderung dieses Denkmals ist auf der Flagge und auf dem Wappen der Stadt vorhanden:

Das Denkmal „Den Gründern der Stadt und der Garnison“, Mirny, Russland © Oksana Fedotova

Das Denkmal „Den Gründern der Stadt und der Garnison“, Mirny, Juni 2006.
© Oksana Fedotova, Mirny, Juni 2006.

Das Denkmal „Den Gründern der Stadt und der Garnison“, Mirny, Russland © Oksana Fedotova

Das Denkmal „Den Gründern der Stadt und der Garnison“, Mirny, Juni 2006.
© Oksana Fedotova, Mirny, Juni 2006.


Die Stadt hat seit 2005 ihre Symbolik - die Flagge und das Wappen:

Die Flagge von Mirny, Russland © Oksana Fedotova

Die Flagge von Mirny.
© Oksana Fedotova, Mirny, Juni 2006.

Wappen von Mirny, Russland © Oksana Fedotova

Das Wappen von Mirny.
© Oksana Fedotova, Mirny, Juni 2006.

Der goldene Stein ist das Symbol des Gedenkens an die Gründer der Stadt und des Kosmodroms. Die silbernen Streifen und der Stern mit dem langen linken und dem langen unteren Strahlen sind die stilisierte Schilderung des Polarlichtes und weisen auf die geografische Lage der Stadt (Zirkumpolarbreite). Die goldene Spitze des Pfeils ist die stilisierte Schilderung eines Flugapparats, hier kommt die Bedeutung des Kosmodroms zum Ausdruck. Rote Farbe ist ein Symbol für Tapferkeit, Mutigkeit und Unerschrockenheit. Blaue Farbe ist ein Symbol für Schönheit, Milde und Größe.   

Im alten Park befindet sich noch ein sehenswertes Objekt, das bei der Einfahrt in die Stadt gut zu sehen ist – die Kapelle der Gottesmutter Ikone von Kasan (Kasan ist eine Stadt in Russland):

Kapelle der Gottesmutter Ikone von Kasan, Mirny, Russland © Oksana Fedotova´

Die Kapelle der Gottesmutter Ikone von Kasan, Mirny, Juni 2006.
© Oksana Fedotova, Mirny, Juni 2006.

1760 wurde im Dorf Pleszy, das sich auf der Straße Moskau-Archangelsk befand, der Gottesmutter Ikone von Kasan zu Ehre eine Kapelle errichtet. Diese Kapelle war sehr klein, nur 3 m breit und 5 m lang. Es gab eine Menge von solchen kleinen Kapellen im Norden Russlands. 3 Jahre vor ihrem 200-jährigen Jubiläum wurde sie abgetragen, weil sie sehr baufällig war. Zu einem wichtigen Ereignis des geistlichen Lebens der Stadt wurde die Wiederaufrichtung der Kapelle. 

Kapelle der Gottesmutter Ikone von Kasan, Mirny, Russland © Oksana Fedotova

Die Kapelle der Gottesmutter Ikone von Kasan, Mirny. Juni 2006.
© Oksana Fedotova, Mirny, Juni 2006.

Mirny wurde zur ersten Militärgarnison in Russland, in der eine Kirche zu funktionieren begann. Das erfolgte 1994, als ein Cafe in eine Kirche umgebaut wurde. 1998 wurde doch eine neue Kirche aus Holz gebaut, sie ist zur Zeit die Hauptkirche der Stadt und trägt den Namen des Erzengels Michael (dieser Engel ist im Norden seit langer Zeit beliebt und seinen Namen bekamen sehr viele kleine Kirchen im Norden Russlands).

Erzengel-Michael-Kirche. Mirny, Russland © Oksana Fedotova

Erzengel-Michael-Kirche. Mirny, Juni 2006.
© Oksana Fedotova, Mirny, Juni 2006.

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