Das Schwazer Bergbuch - Bergwerk usw., 1556
Von Ludwig Lässl
Das Schwazer Bergbuch wurde von Ludwig Lässl in Schwaz, Tirol, als Handschrift im Jahr 1556 herausgegeben, die später als "Ettenhardt'scher Kodex", "Ettenhardt'sches Bergbuch", "Ettenhardt'sche Bilderhandschrift", "Schwazer Bergwerksbuch", "Bilderkodex" oder "Schwazer Bergbuch" bezeichnet worden ist.
Die Bedeutung des Schwazer Bergbuches ist umstritten und liegt in der Dokumentation von spätmittelaltlichen Bergbaumethoden. Der Bergbau in Schwaz dürfte besonders lange auf technisch veraltetem Niveau betrieben worden sein, andere Bergwerke waren zur Zeit des Schwazer Bergbuches längst technisch wesentlich fortgeschrittener tätig.
Die Handschrift von Ludwig Lässl ist in sieben Abschriften bekannt, die fast inhaltsgleich sind. Das sogenannte "Innsbrucker Prachtexemplar" (Kodex FB 4312) enthält die aufwändigsten Abbildungen, die inhaltlich bedeutendste Version dürfte die Version Kodex Dip. 856 im Tiroler Landesmuseum Ferdinandeum, Innsbruck, sein.
Das Schwazer Bergbuch von Ludwig Lässl 1556
(aufgeschlagen: "Vier Dinge verderben ein Bergwerk: Krieg, Sterben, Teuerung, Unlust usw.")
© Stefan Dietrich
Die Abbildungen im Schwazer Bergbuch dürften mit großer Wahrscheinlichkeit von Jörg Kolber aus Schwaz stammen.
Textbeispiele aus dem Schwazer Bergbuch:
- Einleitung
- Erbstollen am Falkenstein
Der Autor vom Schwazer Bergbuch - Ludwig Lässl († 1561)
- geboren in Vomp bei Schwaz.
- einfacher Bergmann, später verschiedene bergbauliche Leitungsfunktionen.
- Teilhabe an einer bergbaulichen Gewerkschaft im Jahr 1543 und "Berggerichtsschreiber" in Schwaz.
- 1554 gesundheitshalber und "mit Gnaden" aus dieser Funktion entlassen.
- Sachverständiger für Bergwerkskommissionen und Gutachter für Bergwerksfragen
- 1557 (evt 1558) Landrichter von Rattenberg
- Unternehmer bzw. Begründer der Papierfabrik Wattens.
- gestorben im Mai 1561.
Ludwig Lässl, der Autor des "Schwazer Bergbuches"
Detailansicht aus:
"Tragennd Laid es will ain perckwerch zu Abfaal komen"
Kodex Dip 856 des Tiroler Landesmuseums Ferdinandeum, Innsbruck
Anmerkung: die eindeutige Idendifikation des im "Schwazer Bergbuches" nicht namentlich genannten Verfassers geht auf langjährige Forschungsarbeiten von Erich Egg zurück.
Quelle: nach Heinrich Winkelmann, Bochum 1956.
Biographie Ludwig Lässl nach Günter B. L. Fettweis, Zur Geschichte und Bedeutung von Bergbau und Bergbauwissenschaften, Wien 2004, S. 183 - 184.
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