Die Sillwerke bei Innsbruck
Repro: www.SAGEN.at
Bericht Bauunternehmung Ingenieur Josef Riehl:
I. Teil: Die Wasserbauten
II. Teil: Die Wasserkraftmaschinen
III. Teil: Die elektrischen Anlagen
IV. Teil: Die Stubaitalbahn
Bericht Zeitschrift Verein Deutscher Ingenieure:
Teil 1: Die Wasserkraftmaschinen der Sillwerke bei Innsbruck, A. Stamm, 1905.
Teil 2: Die Wasserbauten, Von Ingenieur Josef Riehl, Innsbruck, 1906.
Teil 3: Die elektrischen Anlagen. Von Dr. Ing. C. Arldt, 1906.
Teil 4: Die Sillwerke bei Innsbruck. Von Dr. Ing. C. Arldt, 1906.
Teil 4 - Die Sillwerke bei Innsbruck.Von Dr. Ing. C. Arldt, 1906.
(Hinweis www.SAGEN.at: dieser Text wegen schlechter Vorlagequalität ohne Bilder; die Bilder sind im Bericht der Bauunternehmung enthalten)
Die für Innsbruck bestimmten Leitungen H1 und H2, Fig. 26 bis 28, laufen zunächst von dem im oberen Stock des Schaltraumes befindlichen Gerüst für die Strom- und Spannungswandler als isolierte Kabel, Fig. 31, nach einem unter der Decke angebrachten eisernen Gestell, von dem aus sie durch die Gebäudemauer der Sillwerke ins Freie übergeführt werden, Fig. 32. Dieser Austritt, Fig. 33 bis 35, ist in besonders sorgfältiger Weise durchgebildet. Die Hochspannungsleitungen H1, H2. sind zunächst an 2 Reihen von waagerechten Isolatoren aus Porzellan Js1 und Js2 geführt, nachdem kurz vorher die Isolation der Kabel aufgehört und die blanke Leitung begonnen hat.
Zwischen diesen Isolatoren sind die Leitungen als Drosselspulen Dsp ausgebildet, um dann nach außen tretend als eigentliche Fernleitungen weiterzugehen, die an 2 Reihen von Abspann-Isolatoren Ja1 und Ja2 befestigt sind. Für den Durchtritt der Leitungen ist in der Mauer eine große rechteckige Öffnung ausgespart, die durch zwei Glasscheiben, eine innere Gl1 mit kleinen Löchern und eine äußere Gl2 mit größeren Löchern für die Leitungen, verschlossen ist. Unmittelbar außerhalb der äußeren Glasscheibe sind die Leitungen noch einmal an Porzellanisolatoren mit Deltaglocke Di befestigt, um von da aus als Hochspannungs-Freileitungen weiter zu laufen. Dicht vor dem Durchtritt durch die erste Glasscheibe sind Leitungen B abgezweigt und über die Isolatoren Js3 nach den Blitzschutzvorrichtungen geführt. Diese letzteren selbst sind nach System Wirt ausgeführt; S. Fig. 32.
Die Hochspannungsleitungen gehen von den Isolatoren Di aus zunächst nach einem aus Eisenkonstruktion hergestellten Mast, der besonders stark ist und gleichzeitig als Eckmast für die im Winkel weitergeführten Leitungen dient.
Die Fernleitungen bestehen aus 2 x 4 Leitungen von je 50 qmm Querschnitt und sind an gemeinsamen Masten befestigt, derart, dass an der einen Seite immer die vier Drähte der einen Phase liegen, an der andern die vier Drähte der zweiten Phase. Auf der ganzen rd. 8 km langen Strecke sind 211 Masten aufgestellt, die in drei verschiedenen Formen ausgeführt sind. 122 Masten sind einfache Holzmasten von 11 m, 46 Doppelholzmasten von 10,8 m und 43 viereckige eiserne Gittermasten von 11 m Höhe.
Als Isolatoren sind sogenannte Deltaglocken der Karlsbader Kaolin-Industrie-Gesellschaft verwendet, die mit U-Eisen an den Holzmasten befestigt sind.
Die Verteilung der verschiedenen Mastarten richtete sich nach den örtlichen Verhältnissen. Die Eisenmasten sind besonders bei Winkelführung der Leitungen und bei Wegübergängen verwendet. Im letzteren Falle sind die Isolatoren noch von einem Eisenrahmen umgeben, der ein Schutznetz trägt, Fig. 36. Sämtliche Masten sind mit einer als Blitzableiter dienenden Saugspitze ausgerüstet, die mit einer über die Spitzen der Masten geführten Blitzschutzleitung in Verbindung steht. Etwa jeder fünfte Mast ist durch eine in gutes Grundwasser gelegte Metallplatte geerdet An 2 Stellen, etwa auf ein Drittel der Gesamtentfernung von den Sillwerken aus beim Gasthof Schupfen, und auf zwei Drittel der Gesamtentfernung bei Gärberbach, sind außerdem die Hochspannungsleitungen selbst durch Wirtsche Blitzschutzvorrichtungen gesichert, die in Holzkasten untergebracht sind, und zu denen die Verbindungsleitungen durch besondere Porzellanisolatoren geführt sind. Es sind dazu 4 hintereinander liegende Masten verwendet, so dass die Blitzschutzvorrichtungen immer an jedem Maste für zwei Hochspannungsleitungen angebracht sind.
Unmittelbar bei den Sillwerken selbst zweigt die Leitung für die Stubaitalbahn ab. Da diese Bahn mit einphasigem Wechselstrom betrieben wird, ist nur eine Leitung, bestehend aus 2 Drähten von je 50 qmm, erforderlich. Auch diese Leitung wird wie die Fernleitung nach Innsbruck mit 10 000 V Spannung gespeist. Die Speiseleitung ist auf Masten nach der nahezu in der Mitte der gesamten Bahnstrecke gelegenen Station Kreit geführt, Fig. 18. Hier ist ein Verteilhäuschen errichtet, Fig. 37, in dessen oberes Stockwerk, durch Glasscheiben hindurchgehend, die Zuführleitung eintritt. Von hier aus geht sie nach den Transformatoren im Erdgeschoß dieses Gebäudes, und zwar sind 3 Transformatoren von je 75 KVA vorhanden, welche die Hochspannung von 10 000 V auf die für den Bahnbetrieb erforderliche Spannung von 2750 V vermindern. Aus dem Obergeschoß des Häuschens treten ferner nach beiden Seiten Speiseleitungen aus, von denen die eine nach Telfes im oberen Stubaital läuft, wo sie gleichfalls in ein Transformatorenhäuschen mündet, während die andre Leitung nach der dicht bei Innsbruck gelegenen Haltestelle Plateau bei Reisachhof zu einem dritten Transformatorenhäuschen geführt ist.
Bei Schupfen zweigt unmittelbar von der Hochspannungsleitung eine einphasige Leitung zur Beleuchtung einiger Gebäude in der Nähe ab, wobei die Spannung von 10 000 V durch einen Transformator auf 160 V herabgesetzt und der Strom von zwei je 70 qmm starken Leitungen weitergeführt wird.
Bei Gärberbach geht von der Hochspannungs-Fernleitung noch eine Leitung für die Versorgung der beiden Ortschaften Natters und Mutters ab. Die Spannung wird an der Abzweigstelle von 10 000 V auf 3000 V vermindert und gleichzeitig in die verkettete Form übergeführt. Die Weiterleitung erfolgt durch 3 Leitungen von je 20 qmm. In Mutters ist auf einem Mast ein Transformator angeordnet, in Natters zwei solche, welche die zugeführte Hochspannung auf die Betriebsspannung von 100 V herabsetzen. Angeschlossen sind bisher im ersteren Orte 310 Glühlampen, im letzteren 380 Glühlampen von 5 bis 10 NK.
Unmittelbar vor Innsbruck liegt eine Unterstation, nach dem Vorort Wilten genannt. In dieses Gebäude, Fig. 38 bis 40, sind zunächst die Hochspannungsleitungen dicht unter dem Dach eingeführt. Im Obergeschoß ist die Schaltanlage aufgestellt, während sich im untern Geschoß die Transformatoren befinden, welche die Hochspannung von 10 000 V auf die für die Verteilleitungen in Innsbruck erforderliche Spannung von 2000 V herabsetzen.
Wie dem Austritt der Hochspannungsleitung aus dem Krafthaus, so ist auch hier der Einführung der Hochspannungsleitung besondere Sorgfalt gewidmet. Unmittelbar vor dem Gebäude münden die Hochspannungsleitungen an einem eisernen Gerüst, Fig. 41, und von diesem aus sind sie zu Abspannisolatoren Ja geführt, Fig. 42 und 43, die an der Gebäudemauer befestigt sind. Von hier laufen die Leitungen senkrecht nach oben ab und werden durch Porzellanhülsen Pd, die in einer Marmorplatte M befestigt sind, in das Gebäude eingeführt. Über weitere Abspannisolatoren Jr1 und Jr2, die mit besondern Porzellanrohren zur Leitungsführung versehen sind, gehen sie dann nach Isolatoren Js2, hier als Drosselspulen Dsp ausgebildet, um hinter den letzten Isolatoren als isolierte Leitungen nach der Schaltanlage geführt zu werden. Von den Drosselspulen zweigen nach unten die Leitungen B nach den Blitzschutzvorrichtungen ab, die an den Isolatoren Jr3 befestigt sind. Auch hier sind die Blitzschutzvorrichtungen nach System Wirt ausgeführt, Fig. 44.
In der Unterstation Wilten sind bisher 5 Transformatoren von je 500 KVA Leistung aufgestellt. Es sind dies ein phasige Transformatoren, Fig. 45 und 46, für eine Übersetzung von 10 000 auf 2000 V und 42 Per/sk; sie stehen im Erdgeschoß in einer Reihe nebeneinander, Fig. 47. Die Kühlung wird durch mechanische Luftzufuhr bewirkt, zu welchem Zweck zwei elektrisch betriebene Zentrifugalventilatoren vorhanden sind. Jeder derselben hat einen zweiphasigen Antriebmotor von 9 PS und 480 Uml./min. Das Flügelrad des Ventilators sitzt unmittelbar auf der verlängerten Welle des Motors.
Die Schaltung der Transformatoren sowie der Messgeräte, Ausschalter und Sicherungen ist aus dem Schaltschema für die Unterstation Wilten, Fig. 48, zu ersehen. Die von den Sillwerken kommenden Hochspannungs-Fernleitungen sind zunächst nach den Hochspannungs-Sammelschienen SS geführt, und zwar ist für jede Phase ein Paar Sammelschienen angeordnet. Diese stehen durch 2 Paare von Verbindungsschienen SU, eines für jede Phase, mit den Hoch-spannungs-Verteilschienen SH in Verbindung. An die letztgenannten Schienen sind die Hochspannungswicklungen der Transformatoren T angeschlossen. Ihre Niederspannungswicklungen liegen an den eigentlichen Verteilschienen SV, von denen aus die Speiseleitungen Sp nach der Stadt abzweigen. Die Hochspannungsschienen SH sowohl wie die Verteilschienen SV sind mit je 3 Sektionsschaltern SA ausgerüstet, durch welche die Transformatoren auf die beiden Phasen verteilt werden. Die Transformatoren T1 und T2 liegen fest an der einen Phase, der Transformator T5, fest an der andern. Dagegen können die Transformatoren T3 und T4 umgeschaltet werden. Sind die Sektionsschalter SA1 und SA4 geöffnet, die übrigen dagegen geschlossen, so liegen diese beiden Transformatoren an der Phase des Transformators T5. Sind die Schalter SA2 und SA5 geöffnet, während die übrigen geschlossen sind, so liegt Transformator T3 an der Phase von T1 und T2, Transformator T4 an der Phase von T5. Sind endlich die Schalter SA3 und SA6 geöffnet und die übrigen geschlossen, so liegt nur der Transformator T5 an seiner Phase, alle übrigen an der andern Phase.
Die Schaltanlage selbst ist wie bei den Sillwerken derartig angeordnet, dass die eigentliche Schalttafel, mit den zu beobachtenden Messgeräten und den zu bedienenden Schalthebeln nur Niederspannung führt. Die Schalttafel besteht aus 15 Marmortafeln von je 70 cm Breite und 200 cm Höhe, die durch einen gemeinsamen Rahmen zusammengehalten werden. Es sind immer 2 Schalttafeln zu einem Felde zusammengefasst, nur das letzte Feld umfasst 3 Tafeln; insgesamt sind also 7 Felder vorhanden. Das erste Feld ist für die Hochspannungs-Fernleitungen von den Sillwerken bestimmt und enthält 2 Handräder für die vierpoligen Hochspannungsausschalter sowie 4 Spannungsmesser, je einen für die beiden Phasen der Verteilschienen. Die Felder 2 bis 6 sind für die Transformatoren bestimmt. Zunächst ist auf ihnen für die fünf bisher vorhandenen Transformatoren je ein Strommesser sowie ein Ausschalter für die Hochspannungsseite und ein solcher für die Niederspannungsseite angebracht. Das letzte Feld ist bisher mit 4 Strommessern und 4 Schaltern für die nach Innsbruck führenden Speiseleitungen ausgerüstet.
Senkrecht zu dieser Hauptschalttafel ist noch eine kleinere Schalttafel für die Beleuchtung und Unterstation selbst angebracht.
Die Apparate hinter der Schalttafel sind in ähnlicher Weise wie in den Sillwerken angeordnet. Zunächst sind unmittelbar hinter der Schalttafel auf einem Eisengerüst die Sicherungen, die Ausschalter (mit Ausnahme der Ölausschalter) sowie die Strom- und Spannungswandler untergebracht. Darauf folgt ein mit isolierendem Laufsteg versehner Bedienungsgang, an dessen andrer Seite für die Ölausschalter gemauerte Zellen vorgesehen sind. Über diesen Apparaten sind auf einem Eisengerüst mittels Porzellanisolatoren die verschiedenen Sammel- und Verteilschienen angeordnet.
Von der Unterstation Wilten aus sind 2 vieradrige eisenarmierte Bleikabel mit 100 qmm Kupferquerschnitt für jede Ader verlegt, je ein Kabel für jede Phase. Diese Leitungen führen über den Berg Isel nach der Stadt. Eine weitere Zuführleitung, bestehend aus einem vieradrigen eisenarmierten Bleikabel von 150 qmm Querschnitt jeder Kupferader, geht zur Umformerstation für die Straßenbahn.
Das Leitungsnetz in der Stadt ist gleichfalls unterirdisch ausgebaut; die Zuführleitungen liegen bereits in fast allen Hauptstraßen; s. Fig. 49. An diese Leitungen sind Transformatoren angeschlossen, welche die zugeführte Spannung von 2000 V auf die Betriebsspannung von 100 V herabsetzen. Die Transformatoren, bis jetzt etwa 200 an der Zahl, sind entweder in Kellern oder in kleinen Häuschen untergebracht. Die Leistungsfähigkeit dieser einzelnen Transformatorenstationen beträgt 10 bis 40 KW, doch sind im Innern der Stadt auch 5 größere Stationen von 60 bis 120 KW bereits vorhanden.
In den kleinen Transformatorenstationen können die einzelnen Netzteile gleichzeitig zu- und abgeschaltet werden. Hierdurch lässt sich auch, dem jeweiligen Verbrauch entsprechend, der Anschluss entweder nach dem Mühlauer Werk oder nach der Unterstation Wilten vollziehen. Gegenwärtig wird der kleinere Teil der Stadt, durch ersteres, der größere südliche durch letztere betrieben, Fig. 49.
Im ganzen sind bisher an das Innsbrucker Leitungsnetz rd. 44 000 Glühlampen, rd. 200 Bogenlampen und rd. 200 Motoren von etwa 1300 PS Gesamtleistung angeschlossen. Für die Straßenbeleuchtung dienen außerdem bis jetzt 17 Bogenlampen von je 16 Amp Stärke in der Maria Theresien-Straße und am Bahnhofsplatz. Im nächsten Frühjahr sollen weitere 30 Lampen gleicher Stromstärke in der Rudolfstraße, Leopoldstraße, Landhausstraße und auf dem Margaretenplatz zur Aufstellung gelangen.
Die Straßenbahn der Stadt Innsbruck wird durch eine an die Unterstation Wilten angeschlossene Umformerstation, Fig. 50 und 51, gespeist. In dieser sind bisher 2 Umformermaschinen a aufgestellt, bestehend aus je einem sechspoligen zweiphasig gewickelten Wechselstrommotor für 2000 V und 150 PS der mit einer sechspoligen Gleichstromdynamomaschine für 500 V und 140 PS gekuppelt ist. Die Umlaufzahl beträgt 820 i. d. Min. In einem besondere Raum ist eine Akkumulatorenbatterie aus 268 Zellen für 123 Amp-st, geliefert von der Akkumulatoren-A.-G., Generalrepräsentanz Wien, aufgestellt. Die Ladestromstärke beträgt normal 60 Amp, maximal 75 Amp, die höchstzulässige Entladestromstärke 123 Amp. Im Umformerraum befindet sich ferner noch eine Zusatzmaschine b zum Laden der Batterie, bestehend aus einem vierpolig gewickelten, zweiphasig verketteten Wechselstrommotor von 11 PS und 110 V, der mit einer Gleichstrommaschine von 250 V und 25 Amp gekuppelt ist. Seine Umlaufzahl beträgt 1260 i. d. Min.
Die Straßenbahnwagen sind mit bügelförmigen Stromabnehmern ausgerüstet. Die Überführung der Straßenbahn über die Staatsbahn zeigt Fig. 52.
Die Überlandanlage des Stubaitales.
Für diese Anlage sind in den Sillwerken 2 Transformatoren für je 30 KVA aufgestellt, welche daselbst die Dynamomaschinenspannung von 10 000 V auf 3000 V herabsetzen Dann wird der Strom als verketteter Wechselstrom durch drei oberirdisch geführte Leitungen von je 30 qmm Querschnitt zunächst nach dem Ort Schönberg, dann nach Mieders, Telfes, Fulpmes und Medratz, Fig. 18 weitergeführt. Die Abzweigung nach den einzelnen Ortschaften erfolgt je nach Bedürfnis für beide oder nur für eine Phase, und zwar mit Hülfe von Mastausschaltern, die mit Hörnerfunkenlöschern versehen sind. Den Abzweig einer Phase in Fulpmes zeigt Fig. 53. Die Leitung geht dann weiter zu einem Transformatormast, Fig. 54, dessen Transformator die Spannung von 3000 V auf die für die Überland-Zentralleitung erforderliche Betriebsspannung von 160 V herabmindert. An geeigneten Stellen der Ortschaften sind Verteilmasten aufgestellt. Hauptsächlich wird die Elektrizität hier zur Beleuchtung verwendet. Bisher sind in Schönberg 320 Glühlampen, in Mieders 360, in Telfes 190 und in Medratz 1600 angeschlossen. Die Kerzenstärke der Glühlampen beträgt 5 bis 25.
Da Wasserkraft für die Erzeugung der Elektrizität zur Verfügung steht, so konnte diese nach einem sehr niedrigen Tarif und in bequemster Weise unter Vereinbarung von monatlich zu zahlenden Pauschalsummen abgegeben werden. Die Zähler mit ihrer Wartung und Kostenvermehrung wurden dabei bei in der Hauptsache vermieden und so kam es, dass hier die Elektrizität auch in die kleinen und kleinsten Betriebe und Wohnhäuser einziehen konnte. Der einzelne Bauer hat oft nur wenige Lampen, und eigentümlich mutet es an, wenn man die neue, der modernen Technik entsprechende Energieversorgung für Beleuchtung selbst in ganz altertümlichen Anlagen sieht, wie in den durch kleine Wasserkräfte betriebenen, Jahrhunderte alten Schmiedewerkstätten mit Hammerwerk, Fig. 55, die insbesondere in Fulpmes noch zahlreich vorhanden sind.
Quelle: Die Sillwerke bei Innsbruck. Von Dr.-Ing. C. Arldt. In: Zeitschrift des Vereins Deutscher Ingenieure. Sonnabend, den 9. Juni 1906. Nr. 23. Band 50. S. 889 - 897.
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