PAUL FLORA
Pfeifer Huisele : 1 >> 2 >> 3 >> 4 >> 5 >> 6 >> 7 >> 8 >> 9PFEIFER HUISILE, EIN SÜDTIROLER HEXENMEISTER
Pfeifer Huisile reitet auf einem schwarzen Bock
© EDITION GALERIE THOMAS FLORA
Das sind Nachrichten aus der guten alten Zeit, entsetzliche Zeugnisse
menschlichen Unverstandes und keine außergewöhnlichen Angelegenheiten,
denn in der Chronik des Pater Laurentius Paumbgartner aus Meran wiederum
wird am 14. November 1680 festgehalten, daß ein gewisser Zauberer
namens Mathäus Hänsele, vulgo Pfeifer Hänsele, unter Assistenz
besagten P. Baumbgartners und zweier weiterer Kapuziner in einem kupfernen
Kessel voll Öl gesotten worden sei. Ob seiner Zauberkräfte habe
es ihn bei der Prozedur jedoch wider Erwarten heftig gefroren, und erst
als ihm ein heiligmäßiger Kapuziner etwas Geweihtes in den
Kessel geworfen habe, sei die geistliche Kochkunst zur Wirkung gekommen,
und der Hexenmeister habe seinen Geist aufgegeben. Vorher jedoch habe
er den Kapuziner noch schnell einen "Kuttentrenzer" geheißen
und gerufen: "Schleunt's enk, daß i no mit olle Tuifl Mittogessen
kann!"